WikiPetra - Die orthodoxe Kirche und der Krieg oder warum man in der Ukraine inzwischen zweimal Weihnachten feiert
In der Ukraine gibt es eine religiöse und kirchliche Vielfalt. Eine Analyse von Petra Fritz in DNEWS24.
WikiPetra – Reportagen, Hintergrund-Recherchen, Kommentare von Petra Fritz in DNEWS24
Obwohl sich die Ukrainisch-orthodoxe Kirche UOK 1990 bzw. 2018 vom Moskauer Patriachat löste, wirft die ukrainische Regierung der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) immer noch eine zu große Nähe zu Russland vor. In der Konsequenz wurde 2022 nach der russischen Invasion neben der bisherigen UOK eine zweite Ukrainisch-orthodoxe Kirche neu etabliert, die sog. UKO. Seit Augst 2024 gibt es in der Ukraine gar ein Gesetz, das die Russisch-orthodoxe Kirche in der Ukraine verbietet, obwohl der russisch-stämmige Teil der Bevölkerung (ca. 25%) in der Ukraine historisch bedingt immer noch recht hoch ist. Um den Abstand inhaltlich nun deutlich zu dokumentieren, will die neu gebildete Orthodoxe Kirche der Ukraine künftig gar mit den Weihnachtstraditionen brechen und Weihnachten nicht mehr am 06./07. Januar gemäß Julianischem Kalender feiern, sondern nach dem Gregorianischen Kalender am 25.12. Ein doch eher verwunderlicher Schritt, wirft man Jahrhunderte lange Traditionen nicht einfach über Bord und löscht sie auch nicht aus den Köpfen der Gläubigen eines Landes. Man könnte fast von einer Verzweiflungstat zur Abgrenzung gegenüber der Vergangenheit sprechen, die letztlich nicht nur Russen und Ukrainer trennt, sondern vor allem die ukrainische Gesellschaft spaltet.