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Volkswirtschaft: Deutschland fällt zurück

Einst war Deutschland die Wirtschafts-Lokomotive in Europa. Jetzt ist das größte Land in der EU nur noch Mittelmaß.

Eine Reihe von volkswirtschaftlichen Daten zeigt: Deutschland ist in den letzten Jahren hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit immer stärker zurückgefallen. Die positive Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes seit der Finanzkrise 2008 – Ausnahme die Zeit des durch Corona ausgelösten Produktionsrückganges – überdeckt fundamentale Probleme.

Zwar ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland seit 1991 von damals 1.591,6 Milliarden Euro auf 4.305,3 Milliarden Euro im Jahr 2024 gestiegen. Allerdings ist ein erheblicher Teil dieses Wachstums den gestiegenen Preisen geschuldet. So stieg der Verbraucherpreisindex von 61,9 % in 1991 auf 119,3 % im Jahr 2024. Die steigende Inflation beeinträchtigt die Kaufkraft der deutschen Verbraucher nachhaltig.

Die Staatsquote – also das Verhältnis der gesamten Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) und somit der Indikator für das Ausmaß der staatlichen Aktivität in einer Volkswirtschaft – ist seit 1991 von damals 46,5 % auf 49,5 % 2024 gestiegen. Damit liegt die Staatsquote aktuell um 2,2 Prozentpunkte über dem langjährigen Durchschnitt seit 1991. Im EU-Durchschnitt lag die Staatsquote im Jahr 2024 bei 49,2 %.

Die Arbeitsproduktivität ist in Deutschland 2024 um 0,4 % gesunken – nach einem Minus von 1,0 im Vorjahr. Die Bruttolöhne sind 2024 um 5,3 % gestiegen. Die Lohnstückkosten (Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer, jeweils umgerechnet auf Messzahlen 2020 = 100 in Relation zur Arbeitsproduktivität.) sogar um 5,6 %.

Im Mai 2024 lag die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland bei 46 Millionen und erreichte damit einen Höhepunkt. Seitdem sinkt auch dieser Wert. Zudem gehen einer Prognose des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW) bis 2036 bis zu 20 Millionen Arbeitnehmer der Babyboomer-Generation in Rente. Die individuelle Arbeitszeit ist in Deutschland seit 2013 um 2 Prozent gestiegen. In Spanien ist die Zahl der Pro-Kopf-Arbeitsstunden (15 bis 64 Jahre) um 15 Prozent gestiegen, in Griechenland um 21 Prozent, in Polen sogar um 23 Prozent. Ein Deutscher im Erwerbsalter – also zwischen 15 und 64 Jahren – arbeitete 2023 im Schnitt 1.036 Stunden. Ein Grieche kam durchschnittlich auf 1.172 Stunden, ein Pole sogar auf 1.304 Stunden.

Bildnachweis: usertrmk, aleksandarlittlewolf freepik © DNEWS24

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