Trotz Rezession: das Arbeitsvolumen steigt in Deutschland
Das Arbeitsvolumen stieg im zweiten Quartal 2024 auf 14,7 Milliarden Stunden – ein Zuwachs von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Es übertrifft damit erstmals wieder den Vor-Corona-Stand.
„In Deutschland wurde noch nie so viel gearbeitet – mitten im Wirtschaftsabschwung.“
Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“
Das Arbeitsvolumen liegt damit leicht über dem Vor-Corona-Stand des zweiten Quartals 2019 von 14,6 Milliarden Stunden. Saison- und kalenderbereinigt zeigt sich eine Zunahme um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. „Ein weiterer Anstieg ist aber kein Selbstläufer“, ergänzt Weber. „Der Beschäftigungszuwachs flacht deutlich ab, die Teilzeitquote klettert auf fast 40 Prozent und es werden so wenige Überstunden wie noch nie geleistet.“
Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Prozent und lag somit bei 46,1 Millionen Personen. Bei der Arbeitszeit pro erwerbstätige Person zeigte sich ein leichter Zuwachs von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal – sie lag im zweiten Quartal 2024 im Schnitt bei 318,2 Stunden. Die Stundenproduktivität sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,4 Prozent.
Gegenüber dem Vorjahresquartal gingen die bezahlten und unbezahlten Überstunden um jeweils 0,3 Stunden etwas zurück. Im Durchschnitt leisteten Arbeitnehmende im zweiten Quartal 2024 2,9 bezahlte und 4,1 unbezahlte Überstunden.
Rund 4,56 Millionen Beschäftigte gingen einer Nebentätigkeit nach. Dies sind 2,9 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2023. Damit folgt die Entwicklung dem langfristigen Aufwärtstrend, allerdings fielen die Zunahmen zuletzt schwächer aus.
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