Tag der Arbeit: Der 1. Mai – Geschichte und Bedeutung und die moderne Arbeitswelt
Der 1. Mai gilt weltweit als Tag der Arbeit – ein Gedenktag, der auf die Errungenschaften der Arbeiterbewegung zurückgeht und bis heute eine starke symbolische Bedeutung für Arbeitnehmer, Gewerkschaften und soziale Bewegungen hat. Doch wie ist dieser Feiertag entstanden, und welche Relevanz hat er in einer sich wandelnden Arbeitswelt, geprägt von Demografie, Digitalisierung, Globalisierung und neuen Arbeitsmodellen?
Die Ursprünge des 1. Mai als Tag der Arbeit gehen auf die Arbeiterbewegung des späten 19. Jahrhunderts zurück. In den USA wurde der 1. Mai 1886 als Kampftag für bessere Arbeitsbedingungen ausgerufen. Besonders die Forderung nach einem Acht-Stunden-Arbeitstag stand im Mittelpunkt der Proteste. Bei Demonstrationen in Chicago kam es am 4. Mai 1886 zum sogenannten Haymarket-Massaker, bei dem mehrere Arbeiter und Polizisten ums Leben kamen. Dieses Ereignis führte zur Internationalisierung des 1. Mai als Kampftag der Arbeiterbewegung.
1890 wurde der 1. Mai erstmals weltweit als Tag der Arbeit begangen. In Deutschland spielte die sozialistische Bewegung eine entscheidende Rolle bei der Etablierung dieses Tages, der später in der Weimarer Republik offiziell als Feiertag anerkannt wurde. Während des Nationalsozialismus wurde er als „Nationaler Feiertag des deutschen Volkes“ propagiert, wobei die eigentliche Arbeiterbewegung unterdrückt wurde. Erst nach 1945 erhielt der 1. Mai wieder seine ursprüngliche Bedeutung als Tag der Arbeiterrechte.