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Sonntagsfrage: Union und AfD gleichauf

Die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Fast jeder Zweite (47 Prozent) der von uns Befragten stimmt der Aussage zu, dass die AfD die liberale Demokratie verachtet und sie zerstören will. Jeder Dritte (33 Prozent) teilt diese Auffassung nicht. Ähnlich ist die Stimmung auf die Aussage, dass die CDU/CSU sich zerstören würde, wenn sie mit der AfD koaliert oder sich von ihr tolerieren lässt. 45 Prozent meinen, sie würde sich damit zerstören. Fast jeder Dritte (32 Prozent) widerspricht. Befragte aus dem Westen (48 Prozent zu 29 Prozent) stimmen der Aussage mehrheitlich zu, Befragte aus dem Osten (32 Prozent zu 42 Prozent) lehnen sie mehrheitlich ab. Außer bei den Wählern der AfD (10 Prozent zu 70 Prozent) und der FDP (39 Prozent zu 42 Prozent) gibt es bei den Wählern aller anderen Parteien jeweils eine Mehrheit, die davon ausgeht, dass eine wie auch immer gelagerte Zusammenarbeit mit der AfD die CDU/CSU zerstören würde. Der Widerspruch zur Aussage ist dabei bei Unions- (56 Prozent zu 27 Prozent) und BSW-Wählern (39 Prozent zu 36 Prozent) höher als bei Wählern der Linkspartei (57 Prozent zu 20 Prozent), der SPD (71 Prozent zu 14 Prozent) und der Grünen (75 Prozent zu 12 Prozent).

Im aktuellen Meinungstrend sehen wir Union und AfD mit jeweils 25 Prozent gleichauf. Bei den unter 70-Jährigen führt die AfD, bei den über 70-Jährigen die CDU/CSU. Im Westen führt die CDU/CSU mit 27 Prozent vor der AfD mit 21,5 Prozent. Im Osten führt die AfD mit 39,5 Prozent vor der CDU mit 17,5 Prozent. Mehr als jeder Zweite (51 Prozent) rechnet damit, dass die AfD nach der nächsten Bundestagswahl die stärkste Partei wird. Darunter auch eine Mehrheit der CDU/CSU-Wähler (45 Prozent zu 39 Prozent). Dass man mit der AfD parlamentarisch so umgehen sollte, wie mit allen anderen Oppositionsparteien, meinen 49 Prozent aller Unionswähler. Gut jeder dritte Unionswähler (35 Prozent) spricht sich dagegen aus. Die Wähler von Rot-Rot-Grün sind deutlich mehrheitlich dagegen, die AfD wie alle anderen Oppositionsparteien zu behandeln. Die Wähler von AfD, BSW und FDP sind – wie die bereits erwähnten CDU/CSU-Wähler – mehrheitlich für einen normalen Umgang mit der AfD.

Am 30. April endet die Abstimmung der SPD-Mitglieder zum Koalitionsvertrag. Die Mehrheit aller Befragten (53 Prozent) und die große Mehrheit der SPD-Wähler (72 Prozent) rechnen mit einer Zustimmung zum Koalitionsvertrag. Auch die Wähler aller anderen Parteien erwarten mehrheitlich eine Zustimmung der SPD-Mitglieder. Mit der voraussichtlichen Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler am 6. Mai 2025 startet dann die nächste schwarz-rote Koalition auf Bundesebene. Mit zusammen 45 Prozent kamen die drei Parteien (CDU, CSU, SPD) bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 auf eine parlamentarische Mehrheit – und das auch nur, weil dem BSW rund 9500 Stimmen zum Einzug in den Bundestag fehlten (0,02 Prozentpunkte). Das BSW verlangt eine Neuauszählung. Käme es dazu und das BSW durch die Neuauszählung über die Fünf-Prozent-Hürde, bräuchte Schwarz-Rot noch Bündnis90/Die Grünen zum Regieren. Nach den aktuellen Umfragen bei Neuwahlen sowieso: Union und SPD haben zusammen seit der Bundestagswahl fünf Prozentpunkte, das ist jeder neunte Wähler der drei Parteien, verloren. Frühere Regierungen sind schon mit mehr Rückenwind gestartet.

Hermann Binkert (INSA)

Die Union verliert in dieser Woche einen halben Prozentpunkt (25 %), während die AfD (25 %) einen halben Prozentpunkt hinzugewinnt. Somit sind Union und AfD wieder gleichauf. Darauf folgt die SPD mit 15 Prozent, die einen Prozentpunkt verliert. Die Grünen bleiben unverändert bei elf Prozent und die Linke bei zehn Prozent. Das BSW legt einen halben Prozentpunkt zu und würde somit den Sprung in den Bundestag knapp schaffen, während die FDP (3,5 %, +/- 0) diesen wieder verpassen würde.

Bei den sicheren Wählern gewinnt sowohl die AfD als auch die Linke einen Prozentpunkt hinzu, wohingegen die Grünen einen Prozentpunkt verlieren. Die Werte der übrigen Parteien bleiben unverändert.

Auch bei den potentiell erreichbaren Wählern legt die Linke einen Prozentpunkt zu, wohingegen hier die Union einen und die SPD, die Grünen sowie die FDP zwei Prozentpunkte einbüßen. Die Potentiale der AfD sowie des BSW bleiben jeweils konstant.

Den Anteil an ausschließenden Wählern kann einzig die AfD um zwei Prozentpunkte verringern. Das Negativpotential des BSW erhöht sich indes um einen, der Union, der SPD, der Grünen, der Linkspartei sowie der FDP jeweils um zwei Prozentpunkte.

Die Analyse von Hermann Binkert in DNEWS24TV

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