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Sonntagsfrage: Union, AfD und Linke stärker als bei der Bundestagswahl

Die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Nach der Bundestagswahl 2025 verortet sich jeweils jeder dritte Wähler links der Mitte (33 Prozent) bzw. in der Mitte (34 Prozent). Der Anteil der Wähler, die sich selbst als links einschätzen, ist gestiegen. Der Anteil der Wähler, die sich in der Mitte sehen, gesunken. 29 Prozent der Wähler verorten sich rechts der Mitte. Dieser Anteil ist stabil geblieben.

Im Lager links der Mitte hat sich etwas verändert: SPD und Linkspartei stellen jeweils ein Viertel (25 Prozent) der Wähler, die sich selbst links der Mitte verorten. Erst an dritter Stelle kommen die Wähler von Bündnis90/Die Grünen. Gut jeder fünfte Wähler (21 Prozent), der sich selbst links der Mitte verortet, wählt die Grünen. Die Grünen sind weit davon entfernt, das Lager links der Mitte zu dominieren. Es ist bestimmt interessant, den Wettbewerb der beiden linken Parteien, die in der neuen Legislaturperiode die Oppositionsbänke drücken, zu verfolgen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Linkspartei die Grünen überholt und damit die dominantere linke Oppositionspartei wird. Die Grünen scheinen diese Gefahr erkannt zu haben.

Der Anteil der CDU/CSU-Wähler, die sich selbst in der Mitte verorten, ist mit 40 Prozent größer als bei allen anderen Wählerschaften. Den zweitgrößten Anteil an Mitte-Wählern kommt von der AfD (16 Prozent), dann folgen die SPD- (14 Prozent) und Grünen-Wähler (10 Prozent). Rechts der Mitte dominieren die AfD-Wähler. Sie stellen hier jeden zweiten Wähler (49 Prozent), der sich selbst als rechts der Mitte sieht. Mit 36 Prozent bildet die CDU/CSU-Wählerschaft die zweitgrößte Gruppe innerhalb der Wähler rechts der Mitte.

Die AfD hat ihre Stellung rechts der Mitte und in der Mitte ausgebaut. Jetzt ist die Linke dabei, im Lager links der Mitte, ihre Stellung auszubauen. In der Mitte zieht die Linke allerdings gar nicht. Nur zwei Prozent der Wähler, die sich selbst in der Mitte verorten, würden aktuell für die Linke stimmen. Aber im Lager links der Mitte verdrängt sie SPD und Grüne. Die Linkspartei ist auf der Überholspur.

Rechts der Mitte hat sich die AfD festgesetzt. Jeder zweite Deutsche, der zum Verbot der AfD eine Meinung hat, will sie verboten. In dieser Frage sind die Befragten gespalten. Betrachtet man die Wählergruppen, so zeigt sich, dass sich die Wähler der CDU/CSU knapp relativ-mehrheitlich für ein Verbot der zukünftig stärksten Oppositionsfraktion aussprechen. Absolut-mehrheitlich für ein Verbot der AfD sind die Wähler von SPD, Grünen und Linkspartei. Absolut-mehrheitlich gegen ein Verbot sind die Wähler der FDP, des BSW und der AfD. Union und SPD stehen, wenn sie sich auf eine Regierungskoalition verständigen, mit AfD, Grünen und Linkspartei drei starke Oppositionsfraktionen gegenüber. Sie werden von Fehlern von Schwarz-Rot genauso profitieren, wie die vier Oppositionsparteien in der letzten Legislaturperiode von den Ampelfehlern profitierten. Wie es ankommt, dass die neue Regierungskoalition jetzt noch die Zusammensetzung des alten Bundestages nutzen möchte, um die Schuldenbremse im Sinne höherer Verteidigungsausgaben aufzuweichen und 500 Mrd. Euro neue Schulden für Investitionen aufzunehmen, werden die nächsten Umfragen zeigen. Schon bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 hatte die mutmaßlich neue schwarz-rote Regierungskoalition nur 45 Prozent aller Wähler, das sind 36 Prozent aller Wahlberichtigten, hinter sich. So schwach waren CDU/CSU und SPD zusammen noch nie.

Hermann Binkert (INSA)

Die aktuelle Potentialanalyse wird von der Union (29,5 %) angeführt. Darauf folgt die AfD mit 22, die SPD mit 15,5, die Grünen mit elf und die Linkspartei mit 9,5 Prozent. Das BSW würde bei fünf Prozent landen und die FDP mit 3,5 Prozent den Sprung in den Bundestag klar verpassen.

Bei den sicheren Wählern erreicht die Union 24, die AfD 19, die SPD zwölf, die Grünen neun, die Linke sieben, das BSW vier und die FDP zwei Prozent.

Die potentiell erreichbaren Wähler betragen bei der SPD 23, bei der CDU/CSU 16, bei den Grünen sowie der Linkspartei jeweils 14, bei der FDP 13, bei dem BSW zwölf und bei der AfD sechs Prozent.

Das höchste Negativpotential hat derzeit die AfD mit 58 Prozent an ausschließenden Wählern, gefolgt von den Grünen mit 41 Prozent. Knapp darauf folgt das BSW mit 38 und die Linke mit 35 Prozent. 31 Prozent schließen eine Wahl der FDP, 24 Prozent der SPD und 23 Prozent der CDU/CSU grundsätzlich aus.

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Sonntagsfrage: Schwarz-Grün nicht mehr möglich