DNEWS24 Demografie News

Koalitionen für Rechenkünstler

Die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Mich persönlich hat das Ergebnis unserer Umfrage erschreckt, bei der fast vier von fünf Befragten (78 Prozent) sagen, dass sie glauben, manche Personen äußerten ihre Meinungen nicht, weil sie Angst vor Konsequenzen hätten. Nur jeder Neunte (11 Prozent) sieht das anders. Unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrem Alter, der politischen Präferenz, der Religionszugehörigkeit oder des Bundeslandes glaubt jeweils eine deutliche Mehrheit, dass Personen aus Angst vor Konsequenzen ihre Meinungen nicht frei sagen.

Wenn man dann konkret fragt, ob der Befragte selbst schon einmal ein Erlebnis hatte, in welchem er das Gefühlt hatte, seine Meinung nicht frei äußern zu können, ist das Ergebnis gespalten: 43 Prozent der Befragten hatten ein solches Erlebnis schon einmal, 43 Prozent hatten ein solches Erlebnis noch nicht. Absolut-mehrheitlich kannten nur Wähler der AfD (74 Prozent) und des BSW (57 Prozent) aus eigener Erfahrung dieses Erlebnis. Auch die unter 40-Jährigen (je 53 Prozent) haben absolut-mehrheitlich selbst schon negative Erfahrungen mit einer freien Meinungsäußerung gemacht, bei den 40- bis 49-Jährigen sagt das noch die relative Mehrheit der Befragten (49 Prozent) und unter den 50 bis 69-Jährigen hat nur eine Minderheit von je 43 Prozent diese Erfahrung gemacht. Bei den über 70-Jährigen nicht einmal jeder Vierte (24 Prozent).

90 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung zu den Bestandteilen einer freien Gesellschaft gehört, aber nur 60 Prozent denken, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung in Deutschland gewährleistet ist. 36 Prozent sehen dieses Recht in Deutschland nicht gewährleistet. In Westdeutschland sehen 62 Prozent das Recht auf freie Meinungsäußerung garantiert, in Ostdeutschland 52 Prozent. Außer bei AfD (25 Prozent gewährleistet, 74 Prozent nicht gewährleistet) und BSW (39 Prozent gewährleistet, 59 Prozent nicht gewährleistet) sieht eine Mehrheit der Wähler aller anderen im Bundestag vertretenen Parteien das Recht auf freie Meinungsäußerung in Deutschland als gewährleistet an (71 bis 87 Prozent).

Wir Meinungsforscher achten immer auf soziale Erwünschtheit. Es ist mir darüber hinaus aber auch ein persönliches Anliegen, dass niemand im gesellschaftlichen Diskurs Angst davor hat, seine Meinung zu sagen. Artikel 5 des Grundgesetzes schützt das Mitwirkungsrecht jedes Bürgers an der Meinungsbildung. Ich selbst verstehe dieses Mitwirkungsrecht aber sogar als Mitwirkungspflicht.

Hermann Binkert (INSA)

Die Union (32,5 %) gewinnt in dieser Woche einen halben Prozentpunkt hinzu und liegt nach wie vor deutlich vor der AfD (19,5 %), welche ebenfalls einen halben Prozentpunkt zulegt, der SPD (15 %), welche wiederum einen Prozentpunkt verliert, und den Grünen (11 %), die den Vorwochenwert beibehalten. Die restlichen Parteien kommen jeweils auf einstellige Werte: das BSW auf 7,5 (+/- 0), die FDP auf 4,5 (+/- 0) und die Linke auf 3,5 Prozent (+/- 0).

Den Anteil an sicheren Wählern kann einzig die AfD um einen Prozentpunkt erhöhen, während die SPD hier einen Punkt einbüßt. Die Werte der anderen Parteien bleiben hier unverändert.

Bei den potentiellen Wählern können sowohl die AfD als auch das BSW jeweils einen Prozentpunkt zulegen, während die Union sowie die Linke hier einen und die Grünen sowie die FDP zwei Prozentpunkte verlieren. Einzig das Potential der SPD bleibt konstant.

Der Anteil an ausschließenden Wählern können die SPD sowie die AfD um einen Prozentpunkt verringern, wohingegen sowohl die Union als auch die Linke diesen Anteil um einen und die Grünen sowie die FDP jeweils um zwei Prozentpunkte erhöhen. Einzig das Negativpotential des BSW verändert sich nicht.

Sie können diesen Beitrag einfach teilen, benutzen Sie diese Buttons.