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Sonntagsfrage: Nur noch wenige Wähler bekennen sich zum BSW

Die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Bezogen auf alle Wahlberechtigten kamen CDU/CSU und SPD bei der Bundestagswahl 2025 zusammen gerade einmal auf 36 Prozent. Das reichte für 45 Prozent der Wählerstimmen und eine parlamentarische Mehrheit im Deutschen Bundestag. Diese Mehrheit wird den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz am 6. Mai 2025 zum Bundeskanzler wählen. Über die Unzufriedenheit mit der Politik und Politikern ist schon viel gesagt worden. Man kann sie auf den unterschiedlichsten Wegen ermitteln. Wir haben im jüngsten Meinungstrend einmal gefragt, in welchem Bereich des politischen Spektrums weitere politische Parteien fehlen. Nur 29 Prozent der Befragten finden, dass keine weiteren Parteien fehlen. 56 Prozent der Befragten würden sich weitere Parteien wünschen: 27 Prozent in der politischen Mitte, 17 Prozent rechts der politischen Mitte und zwölf Prozent links der politischen Mitte.

Je älter die Befragten, desto seltener empfinden sie, dass weitere Parteien fehlen. Die Befragten vermissen vor allem dort weitere politische Parteien, wo sie sich selbst politisch verorten. 38 Prozent derer, die sich selbst links der Mitte verorten, vermissen eine weitere politische Partei links der Mitte. 37 Prozent derer, die sich selbst in der politischen Mitte verorten, vermissen eine weitere politische Partei in der Mitte und sogar 49 Prozent, die sich selbst rechts der Mitte verorten, finden, dass eine weitere politische Partei rechts der Mitte fehlt.

Die Sehnsucht nach weiteren Parteien dokumentiert meines Erachtens die Unzufriedenheit mit den bestehenden Parteien. Diese Unzufriedenheit gibt es offensichtlich gegenüber den Regierungs- wie den Oppositionsparteien. Sie ist deshalb eine Herausforderung für alle Parteien. Die Parteien der außerparlamentarischen Opposition werden es als Chance für ihr Parteiprojekt deuten. Dabei zeigt die Erfahrung, wie schwer es diese Parteien haben. Noch schwerer als die erkannten Mängel bei den “großen“ Parteien wiegt die Angst davor, seine Stimme zu verschenken. Die neue Legislaturperiode sollte deshalb von allen Parteien als Chance verstanden werden, für ihre eigenen Ideen zu werben. Dass die Wähler auf Inhalte und Stil achten, sollte dabei niemand vergessen. Die nächste Runde ist eröffnet – für alle Parteien gibt es noch viel Luft nach oben.

Hermann Binkert (INSA)

Sowohl die Union als auch die AfD bleiben in dieser Woche unverändert bei 25 Prozent. Darauf folgt die SPD mit 15,5 Prozent, die einen halben Prozentpunkt zulegt. Die Grünen (11 %) sowie die Linke (10 %) bleiben jeweils unverändert. Das BSW (4 %) verliert einen und die FDP (3 %) einen halben Prozentpunkt, womit die beiden den Einzug in den Bundestag erneut verpassen würden.

Bei den sicheren Wählern gewinnen einzig die Grünen einen Prozentpunkt hinzu, wohingegen die Union einen Prozentpunkt verliert. Die Werte der übrigen Parteien bleiben konstant.

Bei den potentiell erreichbaren Wählern legen die Grünen sowie die Linke jeweils einen, die SPD sowie die FDP jeweils zwei und das BSW drei Prozentpunkte zu, wohingegen hier sowohl die Union als auch die AfD einen Prozentpunkt einbüßen.

Den Anteil an ausschließenden Wählern kann die SPD sowie das BSW jeweils um einen, die Linke um zwei und die Grünen um drei Prozentpunkte verringern. Die Negativpotentiale der AfD sowie der FDP erhöhen sich indes um einen und jenes der Union um zwei Prozentpunkte.

Die Analyse von Hermann Binkert in DNEWS24TV

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Sonntagsfrage: Schwarz-Grün nicht mehr möglich