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Sonntagsfrage: Fünf schwierige Koalitionen möglich - Schwarz-Rot unmöglich

Die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Dass es in kurzer Zeit zu Veränderungen kommen kann, haben wir im Vorfeld der Bundestagswahl durch die Entwicklung der Zustimmungswerte der Linkspartei gesehen. Und dies belegt auch unsere Umfrage, bei der wir wissen wollten, ob man Friedrich Merz zutraut, ein guter Bundeskanzler zu sein. Mitte Januar bejahte das gut jeder Vierte (26 Prozent), Mitte März 30 Prozent. Insbesondere bei den Wählern der so genannten Kenia-Parteien von CDU/CSU (von 57 Prozent im Januar auf 72 Prozent im März), SPD (von 18 Prozent auf 25 Prozent) und Bündnis90/Die Grünen (von 11 Prozent auf 19 Prozent) stieg der Anteil derjenigen, die Friedrich Merz zutrauen, ein guter Bundeskanzler zu sein, deutlich an. Bei den Wählern der anderen oppositionellen Parteien verringerte sich das Zutrauen in Friedrich Merz deutlich: bei den Wählern der FDP von 39 Prozent auf 30 Prozent, bei den Wählern der AfD von 14 auf zwölf Prozent, bei den Wählern der Linkspartei von 20 Prozent auf neun Prozent und bei den Wählern des BSW von neun Prozent auf sieben Prozent.

Die politische Landschaft in Deutschland hat sich bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 neu justiert. Es gibt zwei annähernd große Blöcke von Befragten, die sich selbst jeweils links bzw. rechts der Mitte verorten. Dazwischen gibt es eine relative Mehrheit, die sich selbst in der politischen Mitte verortet. Die Anzahl derjenigen, die sich nach diesem klassischen Links-Mitte-Rechts-Spektrum nicht verorten möchte, geht zurück. Man kann darin auch eine zunehmende Politisierung und Positionierung erkennen. Vor allem aber verändern sich traditionelle politische Bindungen. Nach unserem jüngsten Meinungstrend wollen 21 Prozent der Katholiken die AfD wählen, früher waren die Zustimmungswerte einstellig. Immer mehr Wähler hören nicht mehr auf ihre Gewerkschaften oder Kirchenführer, wenn sie ihre Wahlentscheidung treffen. Wer Menschen überzeugen will, muss mit ihnen in den Dialog treten. Wenn die zukünftige Bundesregierung anders enden möchte als die Ampel, muss sie nicht zuletzt eine völlig andere Kommunikation pflegen.

Hermann Binkert (INSA)

Die Union (29 %) gewinnt in dieser Woche einen halben Prozentpunkt, führt somit die aktuelle Potentialanalyse weiterhin an. Darauf folgt die AfD mit unveränderten 22 Prozent und die SPD mit 15,5 Prozent, die einen Prozentpunkt verliert. Die Grünen (11 %) gewinnen einen halben Prozentpunkt hinzu und die Linkspartei behält ihren Vorwochenwert von 10,5 Prozent. Das BSW (5 %) legt einen halben Prozentpunkt zu und die FDP (3 %) büßt einen halben Prozentpunkt ein, somit würde letztere den Sprung in den Bundestag erneut verpassen.

Bei den sicheren Wählern gewinnt einzig das BSW einen Prozentpunkt hinzu, während die Union sowie die SPD jeweils einen Prozentpunkt verlieren. Die Werte der AfD, der Grünen, der Linkspartei sowie der FDP bleiben unverändert.

Bei den potentiell erreichbaren Wählern legt die Union einen Prozentpunkt zu, wohingegen hier die Grünen sowie die FDP jeweils einen, die Linkspartei zwei und das BSW drei Prozentpunkte verlieren. Sowohl das Potential der AfD als auch der SPD bleibt konstant.

Den Anteil an ausschließenden Wählern kann die FDP um einen, das BSW um zwei und die AfD um drei Prozentpunkte verringern. Das Negativpotential der Union sowie der Linkspartei erhöht sich indes um einen Prozentpunkt und die Werte der SPD sowie der Grünen verändern sich nicht.

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Sonntagsfrage: Schwarz-Grün nicht mehr möglich