Sonntagsfrage: Die Union gewinnt dazu
Die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.
Die beiden wichtigsten Themen für die Wahlendscheidung bei der kommenden Bundestagswahl sind für 36 Prozent der Befragten Migration und für 29 Prozent Wirtschaft. Für knapp zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) sind diese beiden Themen also wahlentscheidend. Klimaschutz kommt auf zwölf Prozent, Außenpolitik auf sieben Prozent und Bildung auf sechs Prozent. Für fünf Prozent ist keines der genannten Themen das wichtigste für ihre Wahlentscheidung und weitere fünf Prozent wissen keine Antwort oder machen keine Angabe. Beim Vergleich dieser Frage mit den Ergebnissen anderer Institute sollte man als geneigter Leser aber immer darauf achten, ob es sich um eine Mehrfach- oder Einfachantwort handelt, ob die Ergebnisse also summiert 100 Prozent (Einfachantwort) oder mehr ergeben (Mehrfachantwort). Dies hat nämlich einen entscheidenden Einfluss auf die Ergebnisse. Beachtet werden sollte hierbei aber, dass die Frage nach dem wichtigsten Thema immer eine Einfachantwort nach sich ziehen sollte – so wie es bei uns der Fall ist.
Dass die Politik drei Wochen vor einer richtungsweisenden Bundestagswahl die Themen, die den Bürgern wichtig sind, strittig diskutiert, ist aus meiner Sicht richtig und vernünftig. Ob es honoriert wird, wenn man im letztmöglichen Moment die Strategie ändert, werden wir in den nächsten Tagen messen können. Wichtig erscheint mir persönlich, dass man von dem, was man macht, überzeugt ist und auch für seine Überzeugungen wirbt.
Wir haben nicht nur das wahlentscheidendste Thema abgefragt, sondern wollten auch wissen, welcher Partei man insgesamt die größte Kompetenz bei dem jeweils wichtigsten Thema zuspricht. 30 Prozent nannten hier die Union, 22 Prozent die AfD, zwölf Prozent die SPD und jeder Neunte (11 Prozent) Bündnis90/Die Grünen. Alle anderen abgefragten Parteien (BSW, Linkspartei, FDP) landeten in dieser Frage bei unter fünf Prozent. Wenn man den Blick auf die Wähler der einzelnen Parteien lenkt, dann sind die Wähler der AfD am häufigsten – 91 Prozent – von der Kompetenz ihrer Partei beim dem für sie wahlentscheidendsten Thema überzeugt. Es folgen die CDU/CSU (89 Prozent), Bündnis90/Die Grünen (81 Prozent), das BSW (64 Prozent), die SPD (63 Prozent), die Linke (61 Prozent) und schlussendlich die FDP (46 Prozent).
Ich meine, größere Parteien, die die Themen, die den Bürgern wichtig sind, ansprechen und denen dann auch noch eine hohe Kompetenz bei diesen Themen zugesprochen wird, haben eine gute Startposition für die Wahl.
Hermann Binkert (INSA)

Auch in dieser Woche führt die Union die aktuelle Potentialanalyse mit 30 Prozent an (+ 1). Auf dem zweiten Platz folgt die AfD (22 %), welche einen halben Prozentpunkt hinzugewinnt. Etwas abgeschlagen folgen die SPD (15,5 %) sowie die Grünen (12,5 %), welche jeweils einen halben Prozentpunkt einbüßen. Die restlichen Parteien kommen jeweils auf einstellige Werte: das BSW (- 1) auf sechs und die FDP (- 0,5) sowie die Linke (+ 0,5) auf jeweils 4,5 Prozent.
Bei den sicheren Wählern kann sowohl die Union als auch die Linke jeweils einen Prozentpunkt hinzugewinnen, während die SPD hier einen Prozentpunkt verliert. Die Werte der Grünen, der FDP, der AfD sowie des BSW verändern sich nicht.
Der Anteil an potentiellen Wählern kann die Union, die FDP, die AfD sowie die Linke jeweils um einen und die SPD um drei Prozentpunkte erhöhen. Die Potentiale der Grünen sowie des BSW bleiben jeweils konstant.