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Ist das der Mitleids-Effekt für die Sozialdemokraten?

Die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage zeigen das Bild vor der Kanzlerkandidaten-Entscheidung bei der SPD.

Innerhalb der letzten zwei Jahre hat sich die Stimmung der Deutschen, welches Szenario sie sich im Blick auf eine diplomatische Beilegung des Krieges in der Ukraine wünschen, deutlich verändert. In unserer Befragung im Jahr 2022 (21. – 24.10.2022) waren noch 42 Prozent der Befragten, welche sich eine diplomatische Lösung des Kriegs erhoffen, dafür, dass Russland sich aus allen besetzten und annektierten ukrainischen Gebieten zurückziehen muss. In unserer diesjährigen Befragung (15. – 18.11.2024) sahen das nur noch 28 Prozent der Befragten so. Dass Russland sich aus nahezu allen besetzten und annektierten ukrainischen Gebieten zurückziehen müsse – mit Ausnahme der Krim und Teilen der Ostukraine – begrüßte im Oktober 2022 jeder neunte (11 Prozent) und im November 2024 jeder sechste (16 Prozent) Diplomatie-Befürworter. 39 Prozent wollten 2022, dass in den strittigen Gebieten international überwachte Volksabstimmungen darüber stattfinden, zu welchem Land die jeweiligen Bewohner gehören möchten. Im November 2024 sprachen sich bereits 45 Prozent der Befragten dafür aus. Das heißt, dass inzwischen 61 Prozent der Deutschen, welche sich für eine diplomatische Lösung des Kriegs aussprechen, damit einverstanden wären, die international anerkannte Grenze zwischen der Ukraine und Russland – zulasten der Ukraine – in Frage zu stellen.

Nicht nur der zukünftige amerikanische Präsident Donald Trump, sondern auch ein Teil der Deutschen wünscht sich ein Entgegenkommen der Ukraine gegenüber dem russischen Aggressor. Nur noch gut jeder vierte Befürworter einer diplomatischen Beilegung des Kriegs (28 Prozent) ist für den vollständigen Rückzug Russlands aus den besetzten und annektierten ukrainischen Gebieten. Das Thema Krieg und Frieden wird auch den Bundestagswahlkampf beeinflussen und die Stimmung dazu ist volatil. Das ist auch ein Thema, an dem man die Kanzlerkandidaten messen wird.

Hermann Binkert (INSA)

Die Union (32 %) verliert in dieser Woche einen halben Prozentpunkt, liegt aber nach wie vor deutlich vor der AfD (19 %), welche ebenfalls einen halben Prozentpunkt verliert, der SPD (16 %), welche wiederum einen halben Prozentpunkt hinzugewinnt, und den Grünen (11 %), die einen halben Prozentpunkt einbüßen. Die restlichen Parteien kommen jeweils auf einstellige Werte: das BSW auf 7,5 (+ 0,5), die FDP auf 4,5 (- 0,5) und die Linke auf 3,5 Prozent (+/- 0).

Den Anteil an sicheren Wählern kann sowohl die SPD als auch das BSW um einen Prozentpunkt erhöhen, während die Union hier einen Prozentpunkt einbüßt. Die Werte der anderen Parteien bleiben hier unverändert.

Bei den potentiellen Wählern können die SPD, die Grünen, die FDP sowie das BSW jeweils einen Prozentpunkt zulegen, während die AfD einen und die Union zwei Prozentpunkte verlieren. Einzig das Potential der Linkspartei bleibt konstant.

Der Anteil an ausschließenden Wählern können die Grünen, die Linke sowie das BSW um einen Prozentpunkt verringern, wohingegen die Union diesen Anteil um zwei Prozentpunkte erhöht. Die Negativpotentiale der SPD, der FDP sowie der AfD verändern sich nicht.

Der Anteil an ausschließenden Wählern können die Union, die Grünen sowie die AfD jeweils um zwei Prozentpunkte verringern, wohingegen die Linke diesen Anteil um einen und das BSW um drei Prozentpunkte erhöhen. Die Negativpotentiale der SPD sowie der FDP verändern sich nicht.

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