Medizinische Versorgung: Gut organisiert und bezahlbar

Das portugiesische Gesundheitssystem besteht aus einem öffentlichen Dienst (Serviço Nacional de Saúde, SNS) und einem gut ausgebauten privaten Sektor. EU-Bürger haben Zugang zum SNS, wobei die Leistungen entweder kostenlos oder mit geringen Zuzahlungen verbunden sind.

Öffentliche Versorgung: Die medizinische Grundversorgung ist flächendeckend verfügbar. Gesundheitszentren und Krankenhäuser sind modern ausgestattet, und viele Ärzte sprechen Englisch.

Private Optionen: Viele Rentner entscheiden sich für eine private Krankenversicherung, um kürzere Wartezeiten und mehr Komfort zu genießen. Die Kosten für eine solche Versicherung liegen zwischen 400–1.000 € pro Jahr, abhängig vom Leistungsumfang.

Besonders positiv: Portugal liegt laut WHO auf einem der vorderen Plätze in Sachen medizinischer Qualität und Lebenserwartung. Die Versorgung ist auch in ländlichen Regionen solide, wenngleich dort längere Anfahrtswege zu Kliniken möglich sind.

Sicherheit: Ein friedliches Land mit niedriger Kriminalität

Portugal gilt als eines der sichersten Länder Europas. Im Global Peace Index 2024 rangiert es auf Platz 7 weltweit. Gewaltkriminalität ist selten, und selbst in den Großstädten herrscht ein hohes Sicherheitsgefühl.

Taschendiebstahl kommt gelegentlich in touristischen Hotspots wie Lissabon oder Porto vor, ist aber mit Vorsicht gut vermeidbar.

Gewaltverbrechen sind laut nationalem Sicherheitsbericht rückläufig. Die meisten registrierten Straftaten betreffen Eigentumsdelikte wie Einbruch oder Diebstahl.

Frauen und Minderheiten erleben Portugal als tolerant und sicher – auch für Alleinreisende oder Alleinlebende.

Die niedrige Kriminalitätsrate und die entspannte Lebensweise machen Portugal besonders attraktiv für Senioren, die Ruhe und Sicherheit suchen.

Deutsche Rentner in Portugal: Eine wachsende Gemeinschaft

Wie viele deutsche Rentner leben bereits in Portugal? Genaue Zahlen sind schwer zu ermitteln, da die Rentenversicherung nicht jeden Wohnsitzwechsel erfasst. Schätzungen gehen jedoch von mehreren Tausend bis über 10.000 deutschen Rentnern aus, die ihren Ruhestand in Portugal verbringen.

Besonders beliebt ist die Algarve, die mit über 300 Sonnentagen im Jahr, einer guten Infrastruktur und einer aktiven deutschsprachigen Community punktet.

Auch Regionen wie Cascais, Sintra oder Madeira erfreuen sich wachsender Beliebtheit.

Steuerliche Aspekte: Ein Blick lohnt sich

Portugal bot bis Ende 2023 mit dem sogenannten NHR-Status (Non-Habitual Resident) attraktive steuerliche Vorteile für ausländische Rentner. Seit 2024 gelten neue Regelungen, doch auch weiterhin können deutsche Renten unter bestimmten Bedingungen mit nur 10 % besteuert werden.

Ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Portugal schützt zudem vor doppelter Besteuerung. Wer seine Rente aus Deutschland bezieht, kann diese problemlos in Portugal empfangen – vorausgesetzt, die Lebensbescheinigung wird regelmäßig eingereicht.

Fazit: Ein lohnender Schritt für den Lebensabend

Portugal bietet deutschen Rentnern ein attraktives Gesamtpaket: günstige Lebenshaltungskosten, hochwertige medizinische Versorgung, niedrige Kriminalität und eine wachsende deutschsprachige Gemeinschaft. Wer sich nach einem ruhigeren, sonnigeren und kulturell reichen Lebensabend sehnt, findet hier beste Voraussetzungen.

Natürlich sollte ein Umzug gut geplant sein – mit Probewohnen, Beratung zu Steuern und Versicherungen sowie einem offenen Blick für die portugiesische Lebensart. Doch wer sich darauf einlässt, kann in Portugal nicht nur den Ruhestand genießen, sondern auch ein neues Kapitel beginnen – mit Lebensfreude, Gelassenheit und einem Hauch von Atlantikbrise.