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Obst, Gemüse, Rotwein - Demenz? Nein, danke!

Ein Schlüssel im Kampf gegen Demenz könnten flavonoidreiche Lebensmittel sein. Was das ist und wie sie wirken erfahren Sie in DNEWS24.

Die Gründe für Demenz, eine neurodegenerative Erkrankung, sind vielschichtig. Neben genetischen Einflüssen hat auch der persönliche Lebensstil einen erheblichen Einfluss. Nach einem Bericht im Fachmagazin „The Lancet Public Health“ konnten Forscher fünf wichtige Faktoren ausmachen, die das Risiko für Demenz erhöhen:

  • Diabetes
  • Fettleibigkeit
  • Bluthochdruck
  • Rauchen
  • Bildungsniveau

 

Eine neurodegenerative Erkrankung liegt vor, wenn Nervenzellen und Zellfunktionen verloren gehen und die Schäden so groß sind, dass das Gehirn sie nicht mehr kompensieren kann. 

Vor allem eine bewusste Ernährung kann dazu beitragen, dem geistigem Abbau entgegenzuwirken. Forscher aus Belfast haben Lebensmittel geprüft, die reich an sogenannten Flavonoiden sind. Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in vielen Gemüsesorten, Obst und Nüssen zu finden sind. Sie sind unter anderem für die Färbung der Früchte zuständig und schützen die Pflanzen auch vor Schädlingen.

In einer im Fachmagazin JAMA Network publizierten Studie stellen die Forscher den Zusammenhang zwischen Ernährung und Demenz her. Für die Studie wurden die Daten von rund 122.000 Erwachsenen im Alter von 40 bis 70 Jahren ausgewertet.

Die Wissenschaftler analysierten die Ernährungsgewohnheiten der Studien-Teilnehmer und das Auftreten von Demenzerkrankungen und stellten einen Zusammenhang her. Dabei wurden auch Vorerkrankungen wie Depressionen oder Bluthochdruck sowie das genetische Risiko der Probanden berücksichtigt.

Über etwas mehr als neun Jahre erstreckte sich der Zeitraum der Studie. In dieser Zeit erkrankten 882 Studien-Teilnehmer an Demenz. Doch diejenigen, die die meisten flavonoidreichen Lebensmittel zu sich nahmen, waren körperlich aktiver als die anderen Teilnehmer und hatten hatten auch einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI).

Aus den veröffentlichten Studienergebnissen konnten die Forscher auch ableiten, dass die Teilnehmer mit der höchsten Flavonoid-Aufnahme ein um 28 Prozent geringeres Demenzrisiko hatten als diejenigen mit der niedrigsten Aufnahme. Die Probanden-Gruppe mit der höchsten Zufuhr an Flavonoiden nahm im Durchschnitt täglich sechs zusätzliche Portionen flavonoidreicher Lebensmittel zu sich.

Dabei erwiesen sich den Forschern nach drei flavonoidreiche Lebensmittel als besonders hilfreich, einer Demenz vorzubeugen. Bei Verzehr von mindestens zwei dieser Lebensmittel täglich entsteht der größte Schutz vor einer neurodegenerativen Krankheit

  • eine halbe Portion Beeren
  • ein kleines Glas Rotwein
  • fünf Portionen Tee

 

Der Verzehr dieser Lebensmittel senkte das Risiko, an Demenz zu erkranken, um 38 Prozent im Vergleich zu den Personen, die diese Lebensmittel nicht aßen. Tee und Beeren sind nach Ansicht von Experten nachweislich gut für die Gesundheit des Gehirns. Allerdings sind Tees oft mit geringen Mengen Schadstoffen belastet. Daher sollte ein Teetrinker auf Bio-Produkte zurückgreifen. Beim Rotweingenuss bestehen andere gesundheitliche Risiken, die mit generellem Alkoholkonsum zusammenhängen.

In Deutschland sind derzeit etwa 1,8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. 2050 könnten Schätzungen zufolge 2,8 Millionen Menschen betroffen sein.

Bildnachweis: Alexander Grey unsplash, freepic © DNEWS24

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