In welchen Fällen wählt man die 112? Welche Informationen müssen die Rettungskräfte am Telefon wissen? Und wie kann man sich auf den eigenen Notfall vorbereiten?
2024 wurden 62 Prozent aller Notrufe unter der einheitlichen europäischen Notrufnummer 112 abgesetzt. Schätzungsweise 1,6 Prozent dieser Anrufe wurden laut Europäischer Kommission von Roaming-Nutzern getätigt. Noch ist vielen Europäern nicht bewusst, dass es sich bei der 112 um eine internationale Notrufnummer handelt. 2013 wussten es laut einer Befragung der Europäischen Kommission nur knapp 27 Prozent.
Immer dann, wenn für eine oder mehrere Personen Lebensgefahr besteht oder bleibende Schäden nicht ausgeschlossen werden können, sollte man den Notruf 112 wählen. Notfälle sind zum Beispiel schwere Unfallverletzungen, Atemstillstand, starke Blutungen sowie auch lebensbedrohliche, akute Erkrankungen wie ein Herz-Kreislauf-Stillstand oder schwere Vergiftungen, bei denen lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden müssen.
Erste Hilfe zu leisten, ist in Deutschland Pflicht. Wer im Notfall keine Hilfe leistet, obwohl es erforderlich und gefahrlos möglich wäre, macht sich laut §323c Strafgesetzbuch wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar. Würde man sich selbst jedoch in Gefahr begeben, ist die Pflicht zu helfen mit dem Absetzen eines Notrufes erfüllt. Doch Achtung: Wer den Notruf aus nichtigen Gründen wählt – aus einem Scherz heraus oder weil er den Besuch beim Hausarzt scheut –, macht sich auch strafbar.
Wählt man die 112, wird man mit der nächstgelegenen Rettungsleitstelle verbunden. Damit die Rettungskräfte wissen, was sie am Unfallort erwartet, sollten am Telefon folgende Fragen beantwortet werden können:
Eventuell werden noch weitere Rückfragen gestellt. Das Personal der Leitstellen ist geschult und wird am Telefon bleiben, bis die Rettungskräfte eintreffen.
Unter der Telefonnummer 112 kann überall in Europa ein Notruf kostenlos abgesetzt werden. In Deutschland geht das in den allermeisten Fällen auch ohne Empfang, da sich das Mobiltelefon bei einem Notruf in das nächste verfügbare Netz einwählt – auch wenn es nicht das eigene ist. Wichtige Voraussetzung: Im Handy muss eine aktive SIM-Karte stecken.
Für den Fall, dass man selbst einmal Hilfe benötigt, kann man auf dem Smartphone einen Notfallpass einrichten. Letzterer enthält die wichtigsten Gesundheitsdaten wie Blutgruppe, Allergien, Vorerkrankungen oder Medikationen und ist auch bei gesperrtem Bildschirm abrufbar.
Viele Smartphones haben zudem eine „SOS-Funktion“. Damit kann man im Notfall – auch unbemerkt – einen Notruf absetzen. Je nach Betriebssystem nimmt das Gerät zusätzlich Fotos der Umgebung auf und sendet sie gemeinsam mit dem Standort an Rettungskräfte und vordefinierte Notfallkontakte.
Bild: Augustin Jonas unsplash © DNEWS24
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