Italian Secrets: Unwetter in Italien und die Folgen für Landwirtschaft und Tourismus
Wir haben bereits in vergangenen Ausgaben von Italian Secrets über Unwetter und Starkregenfälle in einigen Regionen Italiens berichtet. Auch heute greifen wir aus gegebenem Anlass dieses Thema erneut auf.
In den letzten Monaten wurden die italienischen Regionen Emilia-Romagna und Toskana von heftigen Unwettern heimgesucht, die zu erheblichen Überschwemmungen und Schäden führten. Besonders betroffen waren Städte wie Florenz, Pisa und Bologna, wo Straßen überflutet und Bewohner evakuiert werden mussten. Und auch in der vergangenen Woche hat es in genau diesen Gebieten erneut Starkregenfälle gegeben.
Ursachen der heftigen Regenfälle
Der Klimawandel trägt maßgeblich zur Zunahme extremer Wetterereignisse bei. Höhere Temperaturen erhöhen die Verdunstung, was zu einer höheren Luftfeuchtigkeit führt. Diese kann sich in Form von intensiveren und häufigeren Niederschlägen entladen. In Italien war 2022 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, was die Wahrscheinlichkeit solcher Extremwetterereignisse erhöht.
Bodenproblematik und Wasseraufnahmefähigkeit
Ein weiterer Faktor ist die Bodenbeschaffenheit. Vorangegangene Dürreperioden trocknen den Boden aus, wodurch seine Fähigkeit, Wasser aufzunehmen, reduziert wird. Wenn nach einer längeren Trockenphase starker Regen einsetzt, kann der ausgetrocknete Boden das Wasser nicht effektiv absorbieren, was zu Oberflächenabfluss und Überschwemmungen führt.
Zudem führt die Bodendegradation, also der Verlust von organischer Substanz im Boden, zu einer verminderten Wasseraufnahmefähigkeit. Böden mit geringem organischen Anteil können Wasser schlechter speichern, was Dürren und Überschwemmungen begünstigt.
Weitere mögliche Ursachen dafür und für den Verlust organischer Substanz im Boden
Eine intensive Landwirtschaft in der Vergangenheit
- Übermäßiger Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln zerstört das Bodenleben (Mikroorganismen, Würmer, Pilze), das für die natürliche Humusbildung notwendig ist.
- Monokulturen entziehen dem Boden dauerhaft die gleichen Nährstoffe, ohne sie ausreichend zurückzugeben.
Übermäßige Bodenbearbeitung
- Tiefes Pflügen zerstört die natürliche Bodenstruktur und beschleunigt den Abbau organischer Substanz.
- Offene Böden ohne Schutzschichten (z. B. durch Mulch oder Zwischenfrüchte) sind anfälliger für Erosion.
Dürreperioden und Klimawandel
- Höhere Temperaturen führen zu einer schnelleren Zersetzung organischer Substanz.
- Lange Trockenperioden reduzieren die Aktivität von Bodenorganismen, die für den Humusaufbau wichtig sind.
Abholzung und Flächenversiegelung
- Wenn natürliche Vegetation entfernt wird, fehlt das organische Material, das durch abgestorbene Pflanzen und Wurzeln in den Boden gelangen würde.
- Versiegelte Flächen (z. B. durch Asphalt oder Beton) verhindern das Eindringen von Wasser und Nährstoffen.
Mögliche Maßnahmen
Um die Wasseraufnahmefähigkeit der Böden zu verbessern, sind regenerative landwirtschaftliche Praktiken essenziell. Diese erhöhen den organischen Gehalt des Bodens und fördern seine Struktur, wodurch die Wasserinfiltration verbessert wird. Zudem kann eine gezielte Begrünung kahler Flächen zur Stabilisierung des Bodens beitragen und Erosion verhindern.
Es ist noch nicht zu spät, um Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenqualität und zur Anpassung an den Klimawandel zu ergreifen. Durch nachhaltige Landnutzung und gezielte Begrünungs-strategien können die negativen Auswirkungen extremer Wetterereignisse gemindert werden.
Die jüngsten Ereignisse in der Emilia-Romagna und der Toskana verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen und die Resilienz unserer Umwelt zu stärken.
Was können wir noch tun?
Natürliche Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenqualität
- Die Ausbringung von Kompost, Mist oder Pflanzenresten verbessert den Humusgehalt und fördert das Bodenleben.
- Gründüngung (Pflanzen wie Klee oder Luzerne, die später untergearbeitet werden) erhöht die organische Substanz.
- Weniger tiefes Pflügen oder No-Till-Anbaumethoden (Direktsaat ohne Umgraben) schützen das Bodenleben.
- Wechselnde Anbaukulturen verbessern die Bodenstruktur und verhindern, dass bestimmte Nährstoffe zu stark entzogen werden.
- Begleitpflanzen (z. B. Bohnen neben Mais) helfen, den Boden zu regenerieren.
- Mulchen: Das Bedecken des Bodens mit Stroh, Laub oder Rindenmulch schützt vor Austrocknung und fördert die Humusbildung.
- Kombination von Bäumen und landwirtschaftlichen Kulturen verbessert das Bodenklima, reduziert Erosion und speichert mehr organische Substanz.
- Der Einsatz von Mykorrhiza-Pilzen und anderen Mikroorganismen verbessert die Nährstoffaufnahme und den Humusaufbau.
- Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel erhält nützliche Bodenbakterien und Regenwürmer.
Diese natürlichen Methoden werden bereits in einigen nachhaltigen Landwirtschaftsprojekten erfolgreich angewendet, um die Bodenqualität langfristig zu verbessern und die Wasseraufnahmefähigkeit zu erhöhen.
Wir als Gesellschaft, als Verbraucher, tragen auch eine Verantwortung. Von allen Seiten wurden Fehler gemacht, oft aus Profitgier oder Bequemlichkeit. Die Schere zwischen Überfluss und Mangel könnte kaum größer sein, und das ist nicht nur ein moralisches, sondern auch ein ökologisches Problem.
Lebensmittelverschwendung ist ein trauriges Beispiel dafür: Während in wohlhabenden Ländern tonnenweise genießbare Lebensmittel im Müll landen, kämpfen anderswo Menschen ums Überleben. Und die Art, wie wir unsere Böden auslaugen, verschärft die Lage nur weiter.
Aber es gibt auch Hoffnung! Immer mehr Menschen setzen sich für nachhaltige Landwirtschaft, bessere Verteilung und verantwortungsvollen Konsum ein. Kleine Betriebe, solidarische Landwirtschaft, Slow Food – all das sind Schritte in die richtige Richtung. Jeder bewusste Einkauf, jedes Umdenken zählt.
Und für mich ganz wichtig: so wenig wie möglich sogenannte „Convenience-Produkte“ kaufen. Hier haben wir auf der einen Seite viele „gesundheitsschädliche“ Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Salz, Fett und Zucker. Auf der anderen Seite natürlich eine sehr schlechte Ökobilanz, weil im allgemeinen diese Produkte „portionsweise“ verkauft werden, was unnötig Verpackungsmüll verursacht.
Genug gepredigt: wir alle wissen, was zu tun ist. Und jeder, der selber in der Küche steht und Gemüse und Kräuter „schnippelt“, weiß wie lecker ein Gericht aus frischen, selbst zubereiteten Zutaten sein kann.
Nun haben wir natürlich alle ein wenig Appetit bekommen. Heute habe ich wieder etwas ausgesucht, das man sehr gut als Beilage zu gegrilltem Fleisch servieren kann oder aber als Teil eines Vorspeisen-Büffets. Es gibt gefüllte Auberginen-Röllchen.
Für vier Personen benötigen wir:
- 2 große Auberginen
- 270 g Frischkäse
- Saft von einer halben Zitrone
- 3 EL gehackte Kräuter (z.B. Basilikum, Schnittlauch)
Die Auberginen längs in Scheiben von etwa 0,5 cm Dicke schneiden und auf beiden Seiten anbraten (am besten eignet sich eine Grillpfanne, doch eine normale tut es auch). Auf Küchenpapier und mit Küchenpapier zugedeckt ca. 3-4 Stunden ruhen lassen (zum Aufsaugen).
Die anderen Zutaten gut miteinander verrühren, auf die Auberginen streichen und einrollen.
Dieses Rezept ist sehr einfach, aber lecker und paßt gut zu Büffets, Salaten, Steaks, Antipasti oder als Vorspeise mit Ciabatta-Brot.
Und je nachdem, wie wir diese Röllchen servieren, trinken wir auch unterschiedliche Weine dazu.
Als Beilage zu einem Steak wählen wir natürlich einen etwas kräftigeren Rotwein aus. Reichen wir die Röllchen zusammen mit anderen leichten Vorspeisen, entscheiden wir uns für einen feinen Rosé, und das ist meine Wahl für heute:
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Buon appetito und bleiben Sie gesund!
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Bild: Natanael Ginting freepic © DNEWS24