Italian Secrets: Umbrien hat so viel zu bieten… weiter geht es
Nachdem wir in der vergangenen Woche den mittelalterlichen Ort Monte Castello di Vibio und sein Teatro della Concordia besucht haben, geht es heute weiter mit Umbrien, Trüffel und Safran: auf unserer Agenda standen viele weitere spannende Orte sowie auch Unternehmen, die wir besuchen durften, um bei ihnen ein wenig hinter die Kulissen blicken zu können.
U.a. ging es zu einer trüffelverarbeitenden Firma. Doch bevor wir eine legendäre Spezialität und viele weitere Trüffelprodukte verkosten durften, ging es in ein Waldstück.
Wir durften einen Trüffelsucher und seine zwei Hunde bei der Trüffelsuche begleiten. Ein sehr spannendes Abenteuer. In früherer Zeit hat man für die Trüffelsuche Schweine zur Unterstützung gehabt, doch da diese so gar nicht konditioniert werden können – sie fraßen die Trüffel nämlich lieber selber – ist man dazu übergegangen, für die Trüffelsuche Hunde auszubilden.
Für die Hunde ist die Trüffelsuche eine Art Spiel. Und es war erstaunlich, wie schnell sie fündig wurden: Ständig schlugen sie an. Die Ausbeute einer knappen Stunde war schon beachtlich.
Und die Hunde haben ihren Spaß. Und wenn ein Trüffel „ausgebuddelt“ wurde, sind sie ganz aufgeregt, wissen sie doch genau, dass es jetzt zur Belohnung ein Leckerli gibt.
Nach dieser aufregenden Trüffelsuche ging es dann zum Firmensitz, wo uns eine große Auswahl verschiedener Trüffelprodukte erwartete: einerseits all die feinen Produkte schön präsentiert zum Kauf. Doch auch für unsere Gruppe hatte man einiges vorbereitet, was wir verkosten konnten. So gab es beispielsweise Rührei mit fein gehobeltem Trüffel verfeinert – letztendlich so einfach, aber so genial. Auch sehr fein, speziell zu Käse: Honig mit Trüffel. Dann gab es natürlich auch bekannte Klassiker wie Trüffel-Salami und viele mehr.
Nun möchte ich mich einem anderen extrem teuren Gewürz widmen, dem Safran. Ein Besuch bei einem safran-produzierenden und -verarbeitenden Betrieb hat uns quasi in eine andere Welt entführt. Wir durften viel lernen über dieses teuerste Gewürz der Welt, denn nicht selten werden hier Preise von 32.000 € pro Kilogramm erzielt. Wenn man dann einmal sehen kann, wie mühsam es ist, die wertvollen Stengel aus der Blüte zu bekommen, dann kann man das durchaus verstehen. Zum Verständnis: Für ein Gramm werden die Stempelfäden von mindestens 120 Blüten benötigt.
Auch haben wir erfahren, welche positiven Eigenschaften Safran auf den menschlichen Körper haben kann: Safran wirkt stimmungsaufhellend, beruhigend bei Unruhe, er fördert die Verdauung und besitzt entzündungshemmende Eigenschaften. Außerdem ist er reich an Antioxidantien und enthält verschiedene Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalium.
Soviel zur heutigen „Lebensmittelkunde“. Ich freue mich immer sehr, wenn ich bei den Produzenten vor Ort quasi aus erster Hand diese Informationen über Produkte erhalte, die für eine bestimmte Region typisch sind. Und es ist mir eine besondere Freude, all das zu teilen und weiterzugeben.
Natürlich haben wir in der Zeit auch kleine mittelalterliche Orte besucht und viel über die Geschichte gelernt. Doch das soll Thema in einer anderen Ausgabe sein.
Jetzt, wie immer zum Abschluss, wollen wir für unser leibliches Wohl sorgen mit einem Pasta-Gericht mit Trüffeln:
Strangozzi al Tartufo Nero di Norcia
(Hausgemachte Pasta mit schwarzem Trüffel aus Norcia)
Dieses Gericht ist perfekt, weil Umbrien als das grüne Herz Italiens gilt – und der schwarze Trüffel aus Norcia ist eines seiner edelsten Produkte. Dieses Gericht zeigt, wie wenig man braucht, um große Küche zu zaubern: gute Pasta, ein Hauch Trüffel, bestes Olivenöl und Liebe zum Detail.
Zutaten (für 4 Personen)
- 400 g Strangozzi (oder Tagliolini / Tagliatelle)
- 40–50 g schwarzer Trüffel aus Norcia (frisch oder in Öl eingelegt)
- 2–3 EL bestes Olivenöl extra vergine aus Umbrien
- 1 kleine Knoblauchzehe (optional, fein gehackt)
- Etwas Salz und frisch gemahlenen Pfeffer
- (nach Wunsch etwas geriebener Pecorino Umbro zum Servieren)
Zubereitung
- Die Pasta in reichlich Salzwasser al dente kochen.
- Währenddessen in einer großen Pfanne das Olivenöl leicht erwärmen, optional den Knoblauch kurz anschwitzen und dann wieder herausnehmen.
- Den fein gehobelten Trüffel hinzufügen und das Öl kurz aromatisieren lassen (nicht braten!).
- Pasta abgießen, mit etwas Kochwasser direkt in die Pfanne geben und kurz schwenken.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken, bei Bedarf etwas Pecorino darüberstreuen – und sofort servieren.
Weinempfehlung: Sagrantino di Montefalco DOCG
Ein Wein mit Kraft, Tiefe und Eleganz – und wie gemacht für den Duft des schwarzen Trüffels.
- Rebsorte: 100 % Sagrantino
- Charakter: intensiv, vollmundig, mit Noten von Brombeeren, Pflaumen, Gewürzen, Leder und Kakao.
- Warum er passt: Der Sagrantino hat die Struktur, um das erdige Aroma des Trüffels aufzunehmen, und bringt zugleich die Wärme Umbriens ins Glas.
Alternative: Wer es sanfter mag, kann auch zu einem Montefalco Rosso DOC greifen – er ist leichter, fruchtiger und trotzdem typisch umbrisch..
Buon appetito und bleiben Sie gesund!