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Italian Secrets: Marradi und das Kastanienfest im Mugello

Ein Herbst voller Highlights. Heute begeben wir uns zum Kastanienfest nach Marradi ins Mugello in der Toskana.

Wenn der Herbst ins Mugello zieht, feiert Marradi seine berühmten Kastanien.

Das kleine Städtchen im Apennin, zwischen Florenz und Faenza gelegen, ist weit über die Region hinaus für seine „Sagra delle Castagne“ bekannt. An allen Sonntagen im Oktober verwandeln sich die Straßen in eine Mischung aus Jahrmarkt, kulinarischem Paradies und Kulturfest.

Was macht das Fest so besonders?

Die Edelkastanien des Mugello besitzen seit 1996 das DOP-Siegel und gelten als die besten Italiens.

In Marradi werden sie in allen Variationen angeboten: frisch geröstet („caldarroste“), als Castagnaccio (ein traditioneller Kastanienkuchen mit Rosmarin, Pinienkernen und Rosinen), als Marrons glacés, in Konfitüren, Gnocchi oder Pasta.

Dazu gibt es Musik, Handwerksstände und historische Darbietungen, die das Fest zu einem Erlebnis für alle Sinne machen.

Kulinarischer Tipp

Unbedingt probieren: Tortelli di Marroni, mit Kastanienpüree gefüllte Pasta, serviert mit Butter und Salbei – eine seltene, aber köstliche Spezialität.

Wer etwas einfacher nachkochen möchte:
Castagnaccio – der Kastanienmehlkuchenaus der Toskana. Ganz leicht zuzubereiten, glutenfrei und voller Herbstaromen.

Einleitung

Der Castagnaccio ist ein uraltes Bauernrezept aus der Toskana, das heute noch in vielen Regionen Mittel- und Norditaliens beliebt ist. Er wird ausschließlich mit Kastanienmehl zubereitet und kommt ganz ohne Hefe oder Zucker aus – die natürliche Süße der Kastanien reicht vollkommen. Abgerundet wird er mit Rosinen, Pinienkernen, Nüssen und einem Hauch Rosmarin. Das Ergebnis ist ein aromatischer, leicht erdiger Kuchen, der perfekt zu einem Glas Dessertwein passt.

Zutaten (für eine Springform Ø 28 cm oder Backform ca. 30 x 20 cm)

  • 300 g Kastanienmehl (fein gesiebt)
  • 500 ml Wasser (Zimmertemperatur)
  • 50 g Rosinen
  • 30 g Pinienkerne
  • 40 g Walnüsse oder Haselnüsse (grob gehackt)
  • 2–3 Zweige Rosmarin (frisch, Nadeln gezupft)
  • 3 EL Olivenöl (plus etwas mehr zum Einfetten und Beträufeln)
  • 1 Prise Salz
Schritt-für-Schritt-Anleitung

Vorbereitung

  • Die Rosinen in lauwarmem Wasser ca. 10 Minuten einweichen, dann gut abtropfen lassen.
  • Ofen auf 190 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Backform mit etwas Olivenöl einfetten.

Den Teig anrühren

  • Kastanienmehl in eine große Schüssel sieben, um Klumpen zu vermeiden.
  • Mit einer Prise Salz würzen.
  • Nach und nach das Wasser mit einem Schneebesen einrühren – es sollte ein glatter, dickflüssiger Teig entstehen (ähnlich wie Pfannkuchenteig, nicht zu flüssig).
  • 2 EL Olivenöl unterrühren

Füllen und Garnieren

  • Rosinen und die Hälfte der Nüsse sowie Pinienkerne in den Teig geben und vorsichtig unterheben.
  • Den Teig in die vorbereitete Form gießen (Dicke: ca. 1–1,5 cm).
  • Mit den restlichen Rosinen, Pinienkernen, Nüssen und Rosmarinnadeln bestreuen.
  • Mit 1 EL Olivenöl beträufeln.

Backen

  • Im vorgeheizten Ofen ca. 30–35 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht aufreißt und sich eine feine, goldbraune Kruste bildet.
  • Nicht zu lange backen – Castagnaccio soll innen saftig und weich bleiben.

Servieren

  • Etwas abkühlen lassen und lauwarm oder bei Zimmertemperatur servieren.
  • Klassisch wird Castagnaccio pur gegessen, optional kann man ihn mit etwas Ricotta oder Honig reichen.
Tipps

Das Kastanienmehl sollte möglichst frisch sein – altes Mehl schmeckt bitter.

In Ligurien wird Castagnaccio oft zusätzlich mit Fenchelsamen oder kandierten Orangenschalen aromatisiert.

Wer es süßer mag, kann etwas Honig in den Teig geben, traditionell bleibt er aber ungesüßt.

Weinempfehlung

Zum Castagnaccio passt hervorragend ein Vin Santo aus der Toskana – ein bernsteinfarbener Dessertwein, der mit seinen Noten von Honig, Trockenfrüchten und Nüssen die Aromen des Kastanienkuchens ideal unterstreicht.

Alternativ: Ein Passito di Pantelleria (Sizilien) oder ein Recioto della Valpolicella (Venetien) harmonieren ebenfalls wunderbar.

Und der Recioto della Valpolicella ist auch meine Empfehlung.

Buon appetito und bleiben Sie gesund!

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Italian Secrets im DNEWS24Podcast

Bild: Natanael Ginting freepic © DNEWS24

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