Italian Secrets: La Strada del Vino e dei sapori del Trentino
Unsere heutige Reise führt uns in die Region Trentino, also ganz in den Norden von Italien. Geprägt ist diese Region durch sehr hohe Berge: Wir haben hier die Dolomiten sowie die Ausläufer der Alpen.
Die Region Trentino lädt das ganze Jahr über zu Aktivitäten ein: Wandern, Klettern, Mountain-Biken, Ski-fahren – hier ist für jeden etwas dabei.
Doch uns soll es heute um eine ganz besondere Straße gehen, nämlich die „Strada del Vino e dei Sapori del Trentino“.
Entlang dieser Straße finden wir einige besonders charmante, familiengeführte Weingüter, die regelmäßig an den Wochenenden bei „Weekend in Cantina“ öffnen und die für ihre Herzlichkeit und ehrliche Handwerkskunst bekannt sind.
Cantina Vivallis (Nogaredo, Piana Rotaliana)
- Kooperative-Tradition seit 1908, heute mit über 700 Mitgliedern.
- Authentisches Erlebnis: geführte Verkostungen kombiniert mit Einblicken in enge Zusammenarbeit von Weinbauern und Önologen
Tenuta Gottardi (Valle di Cembra)
- Seit 2016 familiengeführt – Terroir-betonte Weine, inspiriert von generationenlanger Leidenschaft.
- Die hübschen Weinterrassen mit Trockensteinmauern verleihen dem Besuch viel Herz und Geschichte.
Azienda Agricola Balter (Trento DOC, Trento)
- Familie Balter: seit 16. Jh. am Ort, heute in 4. Generation mit familienfreundlicher Atmosphäre.
- Im eigenen Keller hinter dem alten Dorf können Besucher Nicola und Barbara persönlich begegnen – Nähe pur
Cantina A. Martinelli (Mezzocorona)
- Die Brüder Andrea und Giulio lenken das historische Weingut (seit 1800ern) hin zu kleinen Chargen und Teroldego-Schwerpunkt.
- Nachhaltig in den Weinbergen, minimalistisch im Keller – Wertschätzung pur im Erlebnis
Cantina Pisoni (Valle dei Laghi)
- Biologisch und biodynamisch, familiengeführt – in traumhafter Landschaft zwischen Gardasee und Dolomiten.
- Feinsinnige Verkostungen von Pinot Nero bis Vino Santo in historischem Ambiente
Wann und wie teilnehmen?
Die Termine „Weekend in Cantina” finden ganzjährig an den Wochenenden statt. Es werden Ver-kostungen, Kellereibesichtigungen sowie Spaziergänge im Weinberg angeboten.
Weitere Veranstaltungen sind z.B. im Frühjahr „Gemme di Gusto“ oder „DiVin Ottobre“ (im Herbst). Hier gibt es weitere Infos: www.tastetrentino.it/weekendincantina oder www.tastetrentino.it/gemmedigusto.
Die genannten Weingüter haben einen ganz besonderen Charme: wir finden hier familiäres Ambiente, man begegnet direkt den Winzern. Alle überzeugen durch ehrliche, bodenständige Produktion sowie herzliche Gastfreundschaft, was mich persönlich sehr begeistert, biete ich doch selber meinen Kunden in meiner Osteria Porta Vagnu diese Herzlichkeit, Gastfreundschaft sowie ein entspanntes Einkaufserlebnis
Und natürlich, wo es die ganze Zeit um Genuss ging, darf auch in unserer heutigen Ausgabe ein Rezeptvorschlag nicht fehlen.
Doch zunächst möchte ich einige Gerichte nennen, die für die Region Trentino so typisch sind. Da hätten wir zum einen Carne Salada, was übersetzt bedeutet „gesalzenes Fleisch“. Es wurde als Konservierungsmethode für Rindfleisch entwickelt und erstmals im 15. Jahrhundert dokumentiert. Für dieses Gericht verwendet man hochwertige, fettarme Rindfleischstücken (Fesa oder Magatello), die mit grobem Salz, Knoblauch, Lorbeer, Rosmarin, Salbei und Wacholderbeeren gewürzt werden und 20–30 Tage bei ca. 12 °C gelagert werden. Regelmäßiges „Massieren“ alle 2–3 Tage fördert den Geschmack und verhindert Wassereinlagerungen.
Carne salada ist ein authentisches Erbe mit langer Geschichte, das Festivals und Alltag prägt.
Familienrezepte – mit viel Handarbeit – werden von Generation zu Generation weitergegeben.
Außerdem bietet dieses Gericht ein vielfältiges Erlebnis: wir können es traditionell zubereitet genießen, modern interpretiert mit Erbsen und Traubenmost, roh als Carpaccio oder gekocht.
Doch auch das ist Trentino: Apfelstrudel, Knödel, Polenta mit Sardellen oder auch Speckknödel-Suppe.
Ich möchte heute mal wieder das Rezept für ein Dessert teilen:
Cappuccini affogati: Ertrunkene Kapuziner
Für 6 Portionen benötigen wir:
1 kleines Stangenweißbrot vom Vortag
¼ l guten Rotwein (z. B. Primitivo von VianelloWines – gibt es bei Porta Vagnu)
½ unbehandelte Zitrone
4 Eier
3 EL gemahlene Mandeln
100 g Rosinen
100 g Vanillezucker
1 Zimtstange
2 Gewürznelken
Neutrales Öl
Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten
Zubereitung
Den Rotwein mit der Hälfte des Vanillezuckers, der Zimtstange und den Gewürznelken erhitzen. Die Schale der ½ Zitronen spiralförmig abschneiden und dazugeben.
Das Weißbrot in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden. Die Eier verquirlen und die Mandeln unterrühren. Reichlich Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Die Weißbrotscheiben von beiden Seiten durch die Eiermasse ziehen, im heißen Öl goldbraun und knusprig braten, anschließend auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Den Backofen auf 175 ° vorheizen. Eine feuerfeste Form mit Öl ausstreichen. Den heißen Rotwein durch ein feines Sieb gießen, in den Topf zurückgeben und wieder auf die Herdplatte stellen.
Die Rosinen kurz darin ziehen lassen.
Die gebratenen Brotscheiben in die Form einschichten, jede Scheibe zart zuckern, mit 1-2 EL Rot-wein beträufeln und mit Rosinen bestreuen. Im vorgeheizten Backofen etwa 10 Minuten backen, heiß servieren.
Dazu schmeckt mir ganz hervorragend ein Prosecco, und zwar einer meiner Neuzugänge, der TA-TI Prosecco DOC Spumante Rosé aus dem Hause Biasiotto.
Buon appetito und bleiben Sie gesund!