Italian Secrets: Geheimnisvolles Sardinien
Für unsere heutige Reise verlassen wir das italienische Festland und begeben uns wieder einmal auf eine Insel: Es geht nach Sardinien, wo wir zwar schon einige Male waren. Doch heute will ich über einige ganz besondere Strände sprechen.
Auf Sardinien gibt es nämlich tatsächlich einige echte Traumstrände, die sogar teilweise nur vom Wasser aus zu erreichen sind. Zu einigen wenigen führen sehr beschwerliche Wege von mehr als zwei Stunden Fußweg, die nicht jeder auf sich nehmen mag.
Los geht es…
Cala Luna (Golf von Orosei, an der Ostküste zwischen Baunei und Dorgali)
Ein wild-romantischer Strand mit feinstem weiß-goldenem Kies-Sand, eingerahmt von imposanten Kalkklippen und natürlichen Höhlen, die Schatten spenden.
Wasser und Aktivitäten: Klarstes türkisblaues Wasser, ideal zum Schnorcheln – die ersten Meter sind noch sehr seicht, dann wird es schnell tiefer; reich an Fischarten, Tintenfischen, Seesternen etc.
Zugang: Nur per Boot (z. B. ab Cala Gonone, Orosei, Arbatax) oder aber über einen anspruchsvollen Wanderweg ab Cala Fuili/Baunei (ca. 2 h) erreichbar
Besonderheit: Der Name „Luna“ – Mond – stammt von der Form der Bucht, die wie eine Sichel wirkt; früher von Schäfern als „elune“ (Mond) bezeichnet.
Cala Goloritzè (Baunei, Südfuß Golf von Orosei)
Entstanden durch einen Erdrutsch (1962). Berühmt für die 143 m hohe Kalkspitze „Punta Caroddi“ und das natürliche Felsentor „L’Arco“, beides Naturdenkmäler
Klassifizierung: 2025 von „The World’s 50 Best Beaches“ zum schönsten Strand weltweit gewählt
Zugang & Schutz: Nur Fußweg (~1,5 h, ca. 470 m Abstieg) oder Schwimmen / Boot bis 200 m Entfernung erlaubt. Zugangs-Limit 250 Besucher pro Tag, Voranmeldung erforderlich (z. B. über App „Heart of Sardinia“)
Aktivitäten: Wandern, Schnorcheln (u.a. Venus-Pools: natürliche Süßwasserquellen), Klettern an der Felsnadel, Vogelbeobachtung
Spiaggia di Bassa Trinità (Isola La Maddalena, Nordosten Sardinien)
Drei verbundene kleine Buchten unterhalb einer Felskippe mit einer Kirche („Trinità“) – feiner weißer Sand, geschützt und naturbelassen
Wasser und Zugang: Sehr klares Wasser, flachabfallend – gut geeignet zum Schnorcheln. Zugang über Straße mit kleinem Parkplatz, Bar/Imbiss vorhanden.
Besonderheit: Teil des Nationalparks des Archipels von La Maddalena – bietet Panoramablick auf umliegende Inseln (Spargi, Budelli etc
Spiaggia Rosa (Insel Budelli, Archipel La Maddalena) – Ein Strand nur zum Anschauen!
Der legendäre „rosa Strand“ besteht zu 80–90 % aus rosafarbenen Mikroorganismen-Fragmenten (Miniacina) in Posidonia-Steinen – ein Naturphänomen
Schutzstatus: Seit den 1990er Jahren strikt gesperrt. Kein Betreten erlaubt – nur Betrachtung vom Wasser bis zu etwa 70 m Entfernung ist zulässig, ansonsten drohen hohe Geldstrafen.
Erlebnis: Nur professionelle Bootstouren mit Guides des Nationalparks zeigen den Strand – aus der Entfernung.
Diesen Strand kann man als ein authentisches Meisterwerk der Natur von den nahen Stränden Spiaggia del Cavaliere und Cala di Roto aus in Begleitung eines Führers des Nationalparks des Archipels der Maddalena bewundern. Sein Anblick schenkt unvergessliche Emotionen. Der Rosa Strand der Insel von Budelli ist einer der schönsten der Welt und verdankt seinen Namen der Farbe des Sandes: dieser ist reich an winzigen Fragmenten von Korallen, Granit, Muscheln und Schalen von Krustentieren. Die spektakuläre Färbung ist einem rosafarbenen Mikroorganismus geschuldet, der die Wiesen der Neptungräser bewohnt und in den Muschelschalen lebt. Wenn dieser stirbt, werden die Schalen an das Ufer geschwemmt, wo sie durch die Einwirkung von Wasser und Wind zerrieben werden.
Spiaggia di Masua (Westküste bei Iglesias, Region Sulcis)
Landschaft und Strandcharakter: 150 m lange, steil abfallende Bucht mit gold grauem Sand gemischt mit Kieseln; eingebettet zwischen Klippen – grünes, transparentes Meerwasser
Wasser, Familienfreundlichkeit: Sehr klares Wasser, geringer Einstieg – geeignet für kleine Kinder und entspannte Bäder
Zugang: Einfach ab Parkplatz erreichbar über steilen Fußweg mit Treppenstufen – etwas mühsam mit viel Gepäck oder Kinderwagen
Lokale Atmosphäre: Beliebt bei Einheimischen, weniger touristisch frequentiert – ruhiger Rückzugsort
Und egal, ob wir nun einen sehr beschwerlichen Weg zu einem der Strände auf uns genommen haben, ob wir uns sportlich beim Schwimmen oder Schnorcheln betätigt haben: nach einiger Zeit überkommt uns doch der Hunger. Wie gut, dass wir uns für den Fall der Fälle etwas vorbereitet haben, das wir auch kalt genießen können. Es geht um die Focaccia sarda, eine Kartoffelpizza mit Schafskäse.
Vorweg möchte ich aber noch ein wenig auf die sardische Küche eingehen und verraten, was uns generell auf dieser Insel erwartet. Vielen möglicherweise schon bekannt ist das Pane carasau, ein ganz dünnes Fladenbrot, das einfach so geknabbert werden kann. Die Sarden nennen es liebevoll „Carta da musica“ (Notenpapier). Dann haben wir hier Nudeltaschen mit Schafskäse, Safrannocken, Kichererbsensuppe, Bohneneintopf mit Fenchel, gefüllte Tintenfische, gegrillte Sardinen mit Fenchel, Kalbsbraten mit Kapernsauce, Rebhuhn mit Linsen, um nur einige zu nennen. Wie man sieht, ist diese Küche sehr vielseitig. Und etwas Süßes darf natürlich auch nicht fehlen. Wie wäre es mit den berühmten Käsetörtchen oder einer Mandeltorte?
Doch nun zurück zu unserer Kartoffelpizza.
Für 4-6 Portionen benötigen wir:
300 g mehlig kochende Kartoffeln
600 g vollreife Tomaten
200 g frischer Schafskäse
⅛ – ¼ l Milch
20 g Hefe
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
250 -300 g Mehl
4 EL feinstes Olivenöl (gibt es bei Porta Vagnu)
1 Prise Zucker
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung
Die Kartoffeln waschen und in Wasser garen; pellen, wenn sie noch heiß sind. Anschließend durch die Kartoffelpresse auf ein Backbrett bzw. in eine Schüssel drücken. Mehl und ⅛ l Milch untermischen; in der Mitte eine Mulde bilden. Die Hefe mit einer Prise Zucker und 2 EL lauwarmer Milch verrühren und gut auflösen. Die Mischung in die Teigmulde geben und mit Mehl bedecken. Zugedeckt an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen. Danach mit Salz und evtl. etwas weiterer Milch oder Mehl zu einem glatten Teig verarbeiten und nochmals 30 Minuten gehen lassen.
In der Zwischenzeit die Tomaten kurz überbrühen, enthäuten und entkernen, das Fruchtfleisch kleinhacken. Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken. 2 EL Olivenöl in einem hohen Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin andünsten, die Tomaten einrühren, salzen und pfeffern und bei milder Hitze zu einer sämigen Sauce köcheln.
Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Ein Backblech mit Öl bestreichen und dünn mit Mehl bestäuben. Den Teig mit den Händen auf dem Blech flachdrücken, die Tomatensauce gleichmäßig auf den Teig streichen, den Schafskäse in Würfel schneiden und darauf verteilen. Nochmals alles pfeffern; im vorgeheizten Backofen ca. 30 Minuten backen.
Dazu passt ganz vorzüglich ein Vermentino di Gallura aus dem Norden Sardiniens vom Weingut La Neula, welches Porta Vagnu bis zum Ende des Jahres ins Portfolio aufnehmen wird.
Buon appetito und bleiben Sie gesund!