Italian Secrets: Deutschland – Italien: Goethe und seine Liebe zu Italien
Wie begann sie eigentlich, diese Liebe der Deutschen zu Bella Italia?
Vor kurzem hatten wir schon über unseren ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer berichtet, der sich das malerische Örtchen Cadenabbia am Comer See als seinen bevorzugten Urlaubsort ausgesucht hatte. Adenauer mit seinen Reisen nach Italien trug gerade in den Nachkriegsjahren, also ab ca. 1950, dazu bei, dass Italien für die Deutschen ein sehr beliebtes Reiseziel wurde.
Doch lange vor Adenauer gab es einen anderen Deutschen, den es nach Italien zog. Die Rede ist von Johann Wolfgang von Goethe, einem der bedeutendsten deutschen Dichter. Er unternahm von 1786 bis 1788 eine Reise nach Italien, die sein Leben und Schaffen nachhaltig prägte. Diese Erfahrung hielt er in seinem Werk „Italienische Reise“ fest, das auf seinen Tagebüchern basiert und zwischen 1816 und 1817 veröffentlicht wurde.
Goethes Reiseroute und seine Erlebnisse
Goethe verließ Deutschland im September 1786 inkognito und reiste über den Brennerpass nach Italien. Seine Route führte ihn durch Städte wie Verona, Vicenza und Venedig, bevor er im November 1786 Rom erreichte, wo er bis Februar 1787 blieb. Anschließend besuchte er Neapel und Sizilien, kehrte im Juni 1787 nach Rom zurück und blieb dort bis April 1788. Im Juni 1788 kehrte er nach Weimar zurück.
Während seines Aufenthalts in Rom lebte Goethe bei dem deutschen Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, der das berühmte Porträt „Goethe in der Campagna“ malte. Er pflegte Kontakte zu anderen Künstlern wie Angelika Kauffmann und Jakob Philipp Hackert. Goethe bewunderte die antike und Renaissance-Kunst, insbesondere die Werke von Raffael und dem Architekten Andrea Palladio. Er unternahm auch botanische Studien und fertigte zahlreiche Zeichnungen an. Diese Zeit betrachtete er als eine „Wiedergeburt“ und eine Phase der künstlerischen Selbstfindung.
Einfluss auf Goethes Werk und die deutsche Italiensehnsucht
Goethes „Italienische Reise“ inspirierte viele Deutsche, Italien als Sehnsuchtsort zu betrachten. Seine detaillierten Schilderungen der italienischen Landschaften, Kunstwerke und des Lebensstils weckten bei seinen Lesern das Verlangen, das Land selbst zu erleben. Dieses Werk trug wesentlich zur Italienbegeisterung in Deutschland bei und beeinflusste die deutsche Romantik sowie das Bildungsbürgertum, für das eine Reise nach Italien zum festen Bestandteil der kulturellen Bildung wurde.
Goethes Reise nach Italien und seine „Italienische Reise“ sind somit nicht nur ein persönlicher Meilenstein in seinem Leben, sondern auch ein kulturelles Erbe, das die deutsch-italienischen Beziehungen und die Wahrnehmung Italiens in Deutschland nachhaltig geprägt hat.
Johann Wolfgang von Goethe besuchte während seiner Italienreise im Jahr 1787 auch Sizilien und hielt auch diese Eindrücke in seinem Werk „Italienische Reise“ fest. Am 7. Mai 1787 besuchte er das antike Theater von Taormina und zeigte sich beeindruckt von dessen Lage und Architektur.
Goethes Aufenthalt auf Sizilien war geprägt von seiner Faszination für die antike Kultur und die landschaftliche Schönheit der Insel. Seine Schilderungen trugen dazu bei, das Interesse an Sizilien und seiner Geschichte im deutschsprachigen Raum zu wecken.
Nicht nur die Kultur in Italien oder auf Sizilien hat uns fasziniert, auch die mediterrane Küche hat uns Deutsche beeinflusst. Wir kennen mittlerweile sehr viele „echt“ italienische Gerichte. Und wenn wir in Italien sind, probieren wir alle – hoffentlich – auch immer mal wieder etwas Neues aus.
Für heute habe ich mir mal wieder eine Süßspeise vorgenommen, die so richtig typisch italienisch ist. Noch sind die Temperaturen so, dass wir es guten Gewissens zubereiten können. Die Rede ist vom Tiramisù (auf Deutsch: Zieh mich hoch).
Zutaten für 8 Portionen:
- 100 Zucker,
- 4 Eigelbe,
- 500 g Mascarpone,
- ca. 1 große Packung italienische Löffelbiskuits,
- 3/8 l Espresso (am besten lauwarm, wirkt besser ein),
- Rum oder Amaretto – nach Belieben;
- zum Bestreuen: Kakaopulver
Zubereitung:
Eigelbe mit Zucker schaumig schlagen. Mascarpone löffelweise zugeben und rühren, bis die Masse dickflüssig und cremig ist. Nach und nach Rum oder Amaretto zugeben und alles gut rühren.
In der Zwischenzeit Löffelbiskuits mit Espresso tränken und die erste Lage in eine Form legen. Einen Teil der Crème auf den Biskuits verteilen und glatt streichen, die nächste Lage Biskuits drauflegen, fortfahren mit der nächsten Lage Crème, Biskuits usw. Enden mit einer Lage Crème, die Oberfläche mit einer dünnen Kakaoschicht bestäuben und zugedeckt mindestens 8 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.
Und was passt zu diesem Klassiker besser als ein feiner Prosecco mit einer schönen Säure oder aber ein Dessertwein? Wer lieber den Kontrast mag, nimmt etwas mit einer Säure, wer es gerne „doppelt süß“ mag, für den ist der Dessertwein genau richtig. Hier mal eine Empfehlung aus dem Sortiment von Porta Vagnu für einen Dessertwein: https://porta-vagnu.de/produkt/lume-benaco-bresciano-passito-igt/.
Buon appetito und bleiben Sie gesund!
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Bild: Natanael Ginting freepic © DNEWS24