Italian Secrets: Das Fest der Heiligen Agatha
In diesen Tagen feiern die Bürger in Sizilien eine besondere junge Frau.
Wir wissen ja seit langem, dass die Italiener Ihre Heiligen haben, zu denen sie in bestimmten Situationen beten.
Heute soll es um eine solche Heilige gehen:
Das Fest der Heiligen Agatha (italienisch: Festa di Sant’Agata) ist eines der bedeutendsten religiösen und kulturellen Ereignisse in Catania, Sizilien, und zieht jedes Jahr Tausende von Pilgern, Touristen und Gläubigen an. Es wird vom 3. bis 5. Februar gefeiert und ehrt die Schutzpatronin der Stadt, die im 3. Jahrhundert für ihren christlichen Glauben das Martyrium erlitt.
Nachfolgend einige interessante Aspekte und Highlights:
Die Heilige Agatha: Wer war sie überhaupt?
- Agatha (oder Agata auf Italienisch) war eine christliche Jungfrau, die um das Jahr 231 in Catania geboren wurde. Während der Christenverfolgungen unter Kaiser Decius erlitt sie grausame Folter, darunter die Verstümmelung ihrer Brüste, weshalb sie oft mit einem Tablett dargestellt wird, das ihre Brüste symbolisiert.
- Ihr Glaube und ihre Standhaftigkeit machten sie zu einer Märtyrerin und Heiligen der katholischen Kirche.
- Sie gilt als Schutzpatronin gegen Feuer, Erdbeben und Vulkanausbrüche, was besonders in der Region um den Ätna von großer Bedeutung ist.
Ablauf des Festes
Das Fest ist eine Mischung aus tiefer religiöser Andacht und folkloristischem Spektakel. Die Feierlichkeiten haben folgende Hauptbestandteile:
Tag 1 (3. Februar): Die „Candelore“
Am ersten Tag beginnt das Fest mit einer Prozession, bei der große, reich geschmückte Kerzenständer, die sogenannten Candelore, durch die Straßen getragen werden. Diese symbolisieren die verschiedenen Handwerkszünfte der Stadt.
Es findet auch eine feierliche Messe in der Kathedrale von Catania statt, wo die Reliquien der Heiligen aufbewahrt werden.
Tag 2 (4. Februar): Die nächtliche Prozession
Am zweiten Tag wird die Statue der Heiligen, die in einer silbernen Büste aufbewahrt wird, aus der Kathedrale geholt und durch die Straßen von Catania getragen. Die Gläubigen begleiten die Statue mit Gebeten, Gesängen und brennenden Kerzen.
Besondere Orte während der Prozession sind der Hügel San Giuliano und die Straße Via Etnea, wo es spektakuläre Feuerwerke gibt.
Tag 3 (5. Februar): Höhepunkt der Feier
Am dritten Tag kehrt die Statue der Heiligen nach einer weiteren Prozession in die Kathedrale zurück. Dies ist der emotionale Höhepunkt, da die Gläubigen mit großem Eifer ihre Dankbarkeit und Verehrung zeigen.
Kulinarische Traditionen
Ein zentraler Bestandteil des Festes sind die sogenannten „Minne di Sant’Agata“ oder „Cassatine“, kleine runde Süßigkeiten aus Ricotta, Marzipan und kandierten Kirschen, die an die Brüste der Heiligen erinnern sollen.
Auch andere sizilianische Spezialitäten, wie Arancini, Cannoli oder Torrone spielen eine Rolle zu den Festtagen.
Kulturelle Bedeutung
Das Fest vereint Religion, Tradition und Gemeinschaft. Es bietet auch Einblicke in die tiefe Verbindung zwischen den Menschen von Catania und ihrer Schutzpatronin.
Der Vulkan Ätna spielt eine symbolische Rolle, da Agatha oft angerufen wird, um die Stadt vor dessen Ausbrüchen zu schützen.
Interessant
Seit 2002 ist das Fest von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt.
Traditionell gibt es zu diesem Fest die „Minne di Sant’Agata“, kleine Törtchen mit Ricotta gefüllt, mit einer Zitronenglasur überzogen und mit einer Kirsche in der Mitte dekoriert. Von der Form her soll das Törtchen an eine Brust erinnern.
Für sechs Törtchen benötigen wird:
Für die Füllung
- 690 g Ricotta
- 105 g Zucker
- 60 g Schokoladenstückchen
- 30 g Zitronat
- 30 g Orangeat
Biskuitteig
- 3 Ei Größe S
- 120 g Vanillezucker selbst gemacht
- etwas Salz
- 75 g Mehl Tipo 00 oder Type 405
- 15 g Backpulver
- 60 g Kartoffelstärke
- Butter für die Form
• Grieß für die Form
Biskuittränke
- 3 EL Zucker und etwas Wasser
- 3 EL Limoncello
Zum Fertigstellen
- 150 g Puderzucker sowie etwas zum Auskleiden der Förmchen
- 240-300 g Pistazienpaste oder grüne Marzipanpaste
- einige Spritzer Zitronensaft
- 6 Belegkirschen
Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Eine runde oder eckige Backform mit etwas Butter einfetten und mit etwas Grieß bestreuen.
Für die Füllung Ricotta durch ein feines Sieb streichen und in eine Schüssel geben. Alle Zutaten gut miteinander vermischen. Die Creme erneut in ein Sieb geben, über eine Schüssel hängen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Für den Biskuitteig die Eier trennen. Eigelbe mit 60 g Vanillezucker cremig schlagen. Eiweiß mit etwas kaltem Wasser und Salz steif schlagen. Restlichen Zucker einrieseln lassen und weiterschlagen, bis sich der Zucker gut vermischt hat. Mehl mit Backpulver und Stärke mischen, auf die Eimasse sieben und vorsichtig unterheben. Den Eiweißschnee vorsichtig unter den Teig heben und gut vermischen. Den Teig ca. 1 cm dick in die Backform geben und ca. 20 Minuten backen.
Für die Biskuittränke Wasser mit Zucker erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Abkühlen lassen und den Limoncello unterrühren.
Für die Dekoration sechs Halbkugelformen mit etwas Puderzucker von innen bestreuen. Die Pistazien- oder Marzipanpaste zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie 2–3 mm dick ausrollen. Mit einem Teller Kreise ausstechen, die groß sind, um die Halbkugeln damit auszukleiden. Mit der Ricottacreme auffüllen. Aus dem Biskuit Kreise mit dem Durchmesser der Halbkugelform ausstechen und mit der Biskuittränke beträufeln. Auf die Ricottacreme setzen und die Törtchen stürzen.
Für den Zuckerguss den Puderzucker in eine Schüssel geben und so viele Spritzer Zitronensaft zugeben, bis eine fließende, aber nicht zu dünne Konsistenz entsteht. Über die Törtchen fließen lassen und komplett damit bedecken. Eine Kirsche in die Mitte setzen und vor dem Servieren mindestens 1 Stunde im Kühlschrank aufbewahren.
Dazu genehmigen wir uns ein Gläschen – oder auch zwei – Prosecco:
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Buon appetito und bleiben Sie gesund!
Bild: Natanael Ginting freepic © DNEWS24
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