DNEWS24 Demografie News

Italian Secrets: Capri – Die Perle im Golf von Neapel

Heute habe ich mal wieder einen ganz besonderen Tipp. Es geht nach bzw. um Capri, die Perle im Golf von Neapel.

Zunächst machen wir einen Exkurs in die Vergangenheit und beschäftigen uns mit den geschichtlichen Hintergründen.

Die Insel Capri war schon in der Antike ein Sehnsuchtsort. Bereits die Römer liebten die Insel – Kaiser Augustus war so begeistert, dass er sie dem Festland vorzug und sie zu seinem privaten Rückzugsort machte. Sein Nachfolger Tiberius lebte sogar viele Jahre auf Capri und ließ mehrere Villen errichten, darunter die berühmte Villa Jovis, deren Ruinen bis heute besichtigt werden können.

Im Laufe der Jahrhunderte zog Capri immer wieder Künstler, Schriftsteller, Intellektuelle und später auch Filmstars und Modegrößen an. Besonders im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Insel zum mondänen Treffpunkt des internationalen Jetsets – doch gleichzeitig bewahrte sie sich ihren ursprünglichen Charme.

Was macht Capri so besonders?

Capri ist eine besonders faszinierende Kombination, denn hier finden wir:

  • atemberaubende Natur (z. B. die berühmte Blaue Grotte, das Faraglioni-Felsmassiv, spektakuläre Wanderwege)
  • elegante Lebenskultur (Luxusboutiquen, stilvolle Cafés, exklusive Hotels)
  • authentische Ortschaften (das ruhige Anacapri vs. das belebtere Capri-Stadt)
  • kulinarischen Genuss (regionale Spezialitäten wie Ravioli Capresi, Limoncello und fangfrischen Fisch)

Die Insel ist nur ca. 10 km² groß, aber ihre Vielfalt an Eindrücken ist enorm. Capri verbindet auf ganz eigene Weise mondänes Flair mit italienischer Bodenständigkeit und grandioser Natur.

Eine sehr wichtige Frage, bevor wir losfahren können, ist: wie gelangen wir auf die Insel? Capri hat keinen Flughafen, eine Anreise mit dem PKW ist nicht möglich. Vorzugsweise fliegt man nach Neapel. Idealerweise hat man den weiteren Verlauf im Vorfeld organisiert und gebucht. Vom Flughafen geht es zum Hafen, und von dort gibt es die Möglichkeit, mit einer Fähre überzusetzen (Dauer ca. 85 Minuten) oder das Schnellboot zu nehmen (dauert nur ca. 45 Minuten).

Die ideale Reisezeit für Capri ist:

  • Frühling (April–Juni): Die Natur blüht, das Wetter ist mild, es ist noch nicht überlaufen.
  • Herbst (September–Oktober): Angenehme Temperaturen, das Meer ist noch warm vom Sommer, es gibt weniger Touristen.

Juli und August sind sehr heiß und sehr voll – dann besuchen viele Italiener selbst die Insel, ebenso wie internationale Gäste. Wer den Trubel sucht und ein „Dolce Vita-Gefühl pur“ erleben möchte, ist in dieser Zeit jedoch genau richtig.

Fazit: Warum Capri?

Capri ist:

  • ein Ort für Naturliebhaber, Kulturinteressierte, Genießer und Romantiker,
  • ideal für einen Tagesausflug von Neapel oder der Amalfiküste – oder
  • ein kurzer, stilvoller Inselurlaub, bei dem man den Alltag völlig vergisst.

Ob beim Spaziergang durch die blumengeschmückten Gassen von Anacapri, bei einem Sundowner mit Blick auf die Faraglioni-Felsen oder bei einem Besuch der Blauen Grotte – Capri bleibt im Herzen.

Abschließend einige Fakten zur berühmten „Blauen Grotte“:
Diese weltberühmte und viel beschriebenen Naturstein-Höhle befindet sich im Nordwesten der Insel Capri, unterhalb der Torre di Damecuta, wo einst Kaiser Tiberius im 1. Jhd. nach Chr. eine seiner Kaiservillen hatte.

Zwar ist der Eingang in die Grotte sehr klein (nur 1 m breit und 2 m hoch), doch das Innere ist sehr geräumig (54 m lang, 30 m breit und das Wasser in ihr ist etwa 15 m tief). Unter dem relativ kleinen Grotteneingang befindet sich eine viel größere Unterwasser-Öffnung, welche die Grotte in ein unbeschreibliches Hellblau-Silber taucht und der Grotte den Namen gibt: „Grotta Azzurra“- Blaue Grotte.

Nach so vielen Informationen zu Geschichte, Kultur und Natur möchten wir natürlich auch wissen, was diese Insel kulinarisch zu bieten hat bzw. worauf wir uns denn heute freuen dürfen.

Ein Gericht, welches ich im Sommer ständig esse, ist das berühmte „Caprese“: Tomatenscheiben und Mozzarella-Scheiben abwechselnd geschichtet, mit frischem Basilikum dekoriert und mit bestem Olivenöl und Essig und etwas Pfeffer fein abgeschmeckt. Alternativ bereite ich auf einem tiefen Teller ein Bett aus verschieden farbigen Tomaten und setze in die Mitte eine Kugel Burrata; ebenfalls würzen mit Olivenöl, Essig und frischem Pfeffer und mit frischem Basilikum dekorieren.
Typisch für die Insel sind auch Ravioli alla Caprese: Teigtaschen gefüllt mit Parmesan-Käse, Caciotta-Käse und Majoran, serviert mit frischer Tomatensauce und Basilikum.

Ansonsten werden auf Capri überwiegend Fischgerichte zubereitet und verspeist: Ob Meeresfrüchte oder Fisch, Hauptsache frisch aus dem umliegenden Meer gefischt. Verfeinert wird das dann noch mit frischer Petersilie, Kirschtomaten, Olivenöl, Knoblauch.

Capri hat aber auch Süßes zu bieten. So kommt die berühmte Torta Caprese von hier, die allerdings nichts mit Tomaten und Mozzarella zu tun hat sondern nach ihrem Herkunftsort, der Insel Capri, benannt ist.

Für eine Springform mit 26 cm Durchmesser benötigen wir:

170 g weiche Butter oder Margarine (und etwas zusätzlich noch für die Form)
25 g Maisstärke (und etwas für die Form)
170 g Schokolade dunkel mit 70 % Kakaoanteil
5 Eier (Raumtemperatur)
170 g Puderzucker
Mark von einer halben Vanilleschote
170 g Mandeln gemahlen
5 g Backpulver
15 g Kakaopulver

Zubereitung

Den Backofen auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen, die Springform mit etwas Butter/Margarine fetten und mit ein wenig Stärke ausstreuen.

Die Schokolade mit einem Messer fein schneiden oder raspeln.
Die Eier trennen und das Eiweiß mit einer Prise Salz und der Hälfte des Puderzuckers steif schlagen.

Den restlichen Zucker mit der Butter/Margarine cremig schlagen und nach und nach ein Eigelb nach dem anderen unterrühren. Dann das Mark der Vanilleschote zugeben.
Nun Mandeln, Stärke, Backpulver und Kakao mit der geraspelten bzw. gehackten Schokolade vermischen und abwechselnd etwas von der trockenen Schokoladenmischung und dem Eischnee unter die Butter-Eigelb-Mischung rühren. Dabei bitte darauf achten, dass die Konsistenz stets feucht ist und sich kein Teigklumpen bildet.

Wenn alle Zutaten miteinander vermengt wurden und eine homogene Masse ergeben, den Teig in die Springform füllen und den Kuchen ca. 45 Minuten backen.

Nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestreuen.

Was könnte zu diesem Kuchen besser passen als ein Limoncello, der ebenfalls seine Wurzeln auf Capri hat: Der Geschichte nach ist der Limoncello zum ersten Mal auf Capri hergestellt worden. Allerdings streiten sich über dieses Thema die Capreser mit den Bewohnern von Sorrent und Amalfi.

Sicher ist auf jeden Fall, dass der Limoncello von einem Capreser, nämlich dem Neffen von Maria Antonia Farnace, patentiert worden ist. Die Signora Maria war Besitzerin einer Pension im Zentrum von Anacapri. Sie produzierte den Limoncello mit den Zitronen aus ihrem eigenen Garten und gab diesen „Zaubertrank“ ihren Pensionsgästen: sie hatte immer zufriedene Gäste.

Buon appetito und bleiben Sie gesund!

Italian Secrets als Podcast hören

Mehr Italian Secrets in DNEWS24 finden Sie hier.

Bild: Natanael Ginting freepic © DNEWS24

Sie können diesen Beitrag einfach teilen, benutzen Sie diese Buttons.