INSA-Sonntagsfrage: SPD, AfD und BSW verlieren etwas
Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.
Am 1. September wählen die Sachsen und Thüringer neue Landtage. Im Wahlkampf überbieten sich die Parteien mit Versprechungen, die durchaus den Wünschen der umworbenen Wähler entsprechen. In unserer bundesweiten Meinungstrend-Umfrage sprachen sich zum Beispiel jeweils ca. drei Viertel der Befragten für Steuersenkungen (74 Prozent) und eine Erhöhung des Mindestlohnes auf 15 Euro/Stunde (73 Prozent) aus. Wie Sie weiter unten lesen können, erfreuen sich fast alle, von uns abgefragten Maßnahmen breiter Zustimmung unter den Befragten. Wenig überraschend wird nur die Erhöhung des Renteneintrittsalters von gut drei Viertel der Befragten (76 Prozent) abgelehnt, nur jeder Siebte (14 Prozent) ist dafür.
Hilft es den Parteien also, wenn sie einfach die jeweils populärsten Forderungen propagieren?
Das wäre meiner Ansicht nach in dieser Pauschalität falsch. Die Mehrheit der Wähler von Grünen (46 Prozent) und Linken (47 Prozent) sind beispielsweise gegen die Schuldenbremse und gegen den Stopp der Zuwanderung (59 Prozent Grünen-Wähler, 48 Prozent Linke-Wähler). Auch sind die Wähler der Linken relativ mehrheitlich gegen mehr Geld für die Bundeswehr (47 Prozent dagegen zu 38 Prozent dafür) und die Wähler des BSW (47 Prozent dafür zu 44 Prozent dagegen) und der AfD (49 Prozent dafür zu 40 Prozent dagegen) nur mit einer (knappen) relativen Mehrheit dafür. Dafür sind aber die Wähler der anderen Parteien (SPD, CDU/CSU, Die Grünen, FDP) mit jeweils ca. 70 Prozent und somit einer sehr deutlichen Mehrheit für mehr Geld für die Bundeswehr.
Wähler haben zwar Wünsche, sie sind sich aber durchaus bewusst, dass nicht alles erfüllbar ist. Es wäre sicher klüger, wenn die Politik den Bürgern „reinen Wein“ einschenken würde, als den Eindruck zu erwecken, alles sei möglich. Daraus erwachsen nur Enttäuschungen. Wahrscheinlich zeigen die Landtagswahlen, dass Versprechungen alleine nicht ausreichen, die Bürger zu überzeugen. Dass wir nicht in einem Schlaraffenland leben, hat sich herumgesprochen.
Hermann Binkert (INSA)
Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).
Im aktuellen INSA-Meinungstrend verbessern sich CDU/CSU (31,5 %) und Grüne (11,5 %) um jeweils einen Prozentpunkt. Die FDP gewinnt einen halben Prozentpunkt und kommt nun auf 5,5 Prozent. Die SPD (15 %), AfD (18,5 %) und das BSW (9 %) verlieren hingegen jeweils einen halben Prozentpunkt. Die Linkspartei hält schlussendlich mit 3 Prozent ihren Wert aus der Vorwoche.
Den Anteil an sicheren Wählern können in dieser Woche Union, Grüne und FDP um jeweils einen Prozentpunkt erhöhen, wohingegen die AfD und das BSW hier jeweils einen Prozentpunkt verlieren. Die Linke und die SPD bleiben bei den sicheren Wählern jeweils konstant.
Den Anteil an potentiellen Wählern kann in dieser Woche nur die SPD um einen Prozentpunkt erhöhen, wohingegen die Grünen, die FDP und das BSW jeweils einen Prozentpunkt und die Linkspartei sogar zwei Prozentpunkte verlieren. Union und AfD bleiben hier jeweils konstant.
Das Negativpotential, also der Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, kann in dieser Woche nur die SPD um einen Prozentpunkt verringern, während die Union hier keine Veränderungen zur Vorwoche verzeichnet. Diesen Anteil erhöhen hingegen Grüne, FDP, AfD und Linke jeweils um einen und das BSW um zwei Prozentpunkte.