INSA-Sonntagsfrage: BSW holt Grüne (fast) ein
Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.
Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben gezeigt, dass die Vorwahlumfragen die Stimmung gut spiegelten. Wer sie ernst nahm, konnte nicht wirklich überrascht sein: weder über die Gewinne der AfD, noch über die gut zweistelligen Werte des erst Anfang des Jahres gegründeten Wagenknecht-Partei (BSW). Dass ohne AfD oder BSW in Zukunft keine Mehrheitsregierung in beiden Ländern gebildet werden kann, war ebenfalls absehbar. Der Terroranschlag in Solingen hat nachweislich der Nachwahlbefragungen lediglich das Themenranking etwas verändert. Migration und innere Sicherheit gewannen dadurch weiter an Bedeutung, das Thema Krieg und Frieden, das vor allem dem BSW half, verlor etwas an Gewicht.
Eine relative Mehrheit der Befragten (39 Prozent) ist dagegen, dass die Bundesparteien das letzte Wort haben, welche Koalitionen ihre jeweiligen Landesparteien in den Bundesländern eingehen. Nur gut jeder Vierte (26 Prozent) ist dafür. Bei den Wählern von SPD (42 Prozent zu 32 Prozent) und Linkspartei (33 Prozent zu 30 Prozent) gibt es jeweils (knappe) relative Mehrheiten für ein finales Votum der Bundespartei. Die Mehrheit der Wähler von CDU/CSU (40 Prozent zu 32 Prozent), FDP (40 Prozent zu 23 Prozent), AfD (50 Prozent zu 23 Prozent) und BSW (48 Prozent zu 19 Prozent) sind dagegen, dass die Bundesparteien den Landesparteien vorschreiben, welche Koalitionen in den Bundesländern eingegangen werden. Grünen-Wähler sind diesbezüglich gespalten (35 Prozent dafür, 33 Prozent dagegen).
Fast 70 Prozent der Wähler in Sachsen und Thüringen sagten uns bei der letzten Vorwahlumfrage, dass die Arbeit der Bundesregierung Einfluss auf ihre Wahlabsicht hat. Bundesweit sind 46 Prozent der Ansicht, dass der Einfluss der Politik der Bundesregierung für den Ausgang der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hoch war. Nur gut jeder Dritte (34 Prozent) meint, der Einfluss der Bundespolitik sei gering gewesen. Auch die Anhänger der Parteien unterstellen mehrheitlich einen hohen Bundeseinfluss. Bei der Wahl des Brandenburger Landtags in zwei Wochen werden wahrscheinlich ebenfalls viele Wähler auch an die Ampel-Koalition in Berlin denken. Keine guten Aussichten für die die Bundesregierung tragenden Parteien.
Hermann Binkert (INSA)
Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).
Die Union (31,5 %) bleibt im aktuellen Meinungstrend unverändert. Die AfD (19 %) gewinnt einen halben Prozentpunkt hinzu und die SPD (15 %) bleibt ebenfalls konstant. Die Grünen (10,5 %) verlieren hingegen einen Prozentpunkt. Die restlichen Parteien kommen jeweils lediglich auf einstellige Werte: das BSW auf 9,5 (+ 0,5), die FDP auf 4,5 (- 1) und die Linke auf 2,5 Prozent (- 0,5).
Den Anteil an sicheren Wählern kann in dieser Woche einzig die AfD um einen Prozentpunkt erhöhen, wohingegen die SPD, die Union, die FDP und die Linke hier jeweils einen Prozentpunkt verlieren. Die Grünen und das BSW bleiben bei den sicheren Wählern jeweils konstant.
Den Anteil an potentiellen Wählern können in dieser Woche sowohl die Grünen als auch die FDP um einen Prozentpunkt, die Union sowie die Linke um zwei und das BSW um drei Prozentpunkte erhöhen, wohingegen die AfD einen Prozentpunkt verliert. Einzig der Wert der SPD bleibt hier unverändert.
Das Negativpotential, also der Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, kann in dieser Woche die SPD, die Union, die Grünen, die FDP sowie das BSW jeweils um einen Prozentpunkt verringern, während die Linke hier keine Veränderungen zur Vorwoche verzeichnet. Diesen Anteil erhöht hingegen die AfD um drei Prozentpunkte.
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