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In Deutschland wird die soziale Kluft noch größer

Immer mehr Menschen sind in Deutschland von Armut und Altersarmut bedroht. Gleichzeitig wächst das Geldvermögen.

In Deutschland waren im Jahr 2023 gut 17,7 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das waren 21,2 % der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Gleichzeitig hat das Geldvermögen der Deutschen laut einer Studie der DZ Bank im vergangenen Jahr wieder kräftig zugelegt.

Trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise sind die privaten Haushalte in Deutschland insgesamt so reich wie noch nie. Wie eine Hochrechnung der DZ Bank ergab, kommen die Deutschen auf 9,3 Billionen Euro nominales Geldvermögen im Jahr 2024. Das ist ein Plus von knapp sechs Prozent zum Vorjahr. Die Gründe für das wachsende Geldvermögen sind die überdurchschnittlich hohe Sparquote in Deutschland und die starke Entwicklung an den Aktienmärkten im Jahresverlauf, von denen viele private Anleger profitierten.

„Auch wenn die Kursniveaus an den Aktienmärkten 2025 unter Schwankungen langsamer wachsen und die private Sparquote etwas niedriger ausfällt, bleiben die Perspektiven für den Geldvermögensaufbau insgesamt gut“, zitiert das Handelsblatt den DZ-Bank-Ökonom Michael Stappel. 2025 erwartet er einen weiteren Zuwachs der privaten Geldvermögen um gut vier Prozent auf dann 9,8 Billionen Euro.

Die Menschen in Deutschland parken viel Geld auf oft gering verzinsten Tagesgeldkonten. Inzwischen werden den Zahlen der DZ Bank zufolge aber immerhin rund 9,4 Prozent des privaten Geldvermögens direkt in Aktien investiert. Die Börsen erwirtschafteten im vergangenen Jahr knapp 200 Milliarden Euro Wertzuwachs für die Deutschen.

Deutsche halten ihr Geld zusammen

Die Unsicherheit um die deutsche Wirtschaft und die Angst vor Arbeitslosigkeit bleiben groß. Daher wird mehr als jeder zehnte Euro hierzulande gespart und nicht wie in anderen Ländern konsumiert.

Für die ersten sechs Monate 2024 gibt es bereits eine amtliche Zahl des Statistischen Bundesamts für die Sparquote: 11,1 Prozent. Im dritten Quartal 2024 lag die Sparquote nach Angaben der Statistiker mit 10,6 Prozent über Vorjahresniveau (9,4 Prozent). DZ-Ökonom Stappel prognostiziert für das Gesamtjahr 2024 sogar eine Sparquote von 11,5 Prozent. 2023 betrug die Sparquote in Deutschland noch 10,4 Prozent. Sparmeister sind die Bürger der Schweiz mit einer Sparquote von 19,4 Prozent.

Bildnachweis: John Vid, Kevin Fitzgerald, Clay Banks unsplash © DNEWS24

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