Gedankenmacher: So macht man die AfD nicht klein, im Gegenteil
Die selbsternannte demokratische Mitte im Bundestag liefert sich mit der AfD ein unwürdiges Schmierentheater um Posten und Räume.
Und wieder einmal müssen wir über die AfD und den Umgang mit der AfD nachdenken. Erinnern wir uns: am 23. Februar 2025 waren 60.510.631 Bundesbürger wahlberechtigt. An der Wahl teilgenommen haben 49.928.653, das entspricht 82,5 Prozent. Die Olaf-Scholz-Bundeskanzler-Partei SPD hat 8.149.124, also 16,4 Prozent der Zweitstimmen erhalten. Die CDU, geführt vom jetzigen Bundeskanzler Friedrich Merz, hat 11.196.374 und damit 22,6 Prozent der Zweitstimmen erhalten. Die Grünen kamen auf 5.762.380 (11,6 Prozent). Die SED-Nachfolgepartei Die Linke verbuchte 4.356.532 (8,8 Prozent) und die CSU erhielt 2.964.028 (6,0 Prozent) der Zweitstimmen.
Die AfD konnte ihr Wahlergebnis von 2021 verdoppeln und erreichte 10.328.780 bzw. 20,8 Prozent der Zweitstimmen.
Es ist interessant, die Ergebnisse noch einmal im Detail und ohne Berücksichtigung der Fraktionsgemeinschaft aus CDU und CSU zu betrachten, um sich ein klares Bild vom wirklichen Stärkeverhältnis der Parteien zu verschaffen.
Die Sitzverteilung im 21. Deutschen Bundestag sieht wie folgt aus:
- SPD 120
- Grüne 85
- CDU 164
- CSU 44
- Die Linke 64
- SSW 1
- AfD 152
Wenn wir davon ausgehen, dass nur der geringste Teil der mehr als 10 Millionen AfD-Wähler Nationalsozialisten im wirklichen Sinn des Wortes sind – und nicht „Nazis“ oder „Faschisten“ in der tagtäglichen für Linksgrünmeinungs-Abweichler verwendeten Pranger-Sprache – so stellt sich die Frage nach dem Umgang mit den Wählern der AfD und der Partei selbst.
Einige wenige im Bundestag wollen die AfD in die tägliche Arbeit einbeziehen und sie so entweder durch ermüdende Routine normalisieren oder inhaltlich fixieren, andere – und das ist die übergroße Mehrheit – wollen die AfD weiter ausgrenzen und von der täglichen Parlamentsarbeit und von der Verantwortungsübernahme ausschließen.
Gedankenmacher im DNEWS24Podcast
Mag es auch gute Gründe für beide Ansichten geben, ist doch das, was sich in den letzten Tagen im Reichstagsgebäude abgespielt hat, würdelos. Dass die mit Abstand stärkste Oppositionspartei nicht einen einzigen Vorsitz eines Bundestagsausschusses erhalten hat, dass sie keinen Vizepräsidenten des Bundestages stellen darf, ist schon eigenartig genug. Aber dass sie nun auch noch mit der stark gewachsenen Fraktion in einem offensichtlich zu kleinen Sitzungssaal tagen soll, während die Schrumpf-SPD sich als Raum-Besetzerin aufführt und ihren geliebten und jetzt viel zu großen Saal partout nicht eintauschen will, ist lächerlich.
Während die Volksvertreter sich in Berlin-Mitte wie schlecht erzogene Halbstarke aufführen, wachsen die Probleme in unserem Land ungebremst weiter. Und der Bürger gewinnt das sichere Gefühl, dass die da in der Berliner Blase es nicht können.
Sollte es so weitergehen, werden wir uns an einem Sonntag um 18.00 Uhr verwundert die Augen reiben, wenn am Abend der nächsten Bundestagswahl die schwarzen, roten, grünen und blauen Balken auf den TV-Bildschirmen zu sehen sind.
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