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Gedankenmacher: Ein Heuchler geht in Rente

Die Bilanz des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden ist mager.

Der aus dem Amt scheidende US-Präsident Joe Biden hat aus dem Oval Office des Weißen Hauses eine Abschiedsrede gehalten. Selbstkritik ist in einem solchen Moment nicht zu erwarten. Und so kam es, wie es kommen musste. Der Demokrat Biden zog eine positive Bilanz und lobte sich für die Erfolge seiner Administration.

Die US-Wähler haben eine andere Meinung als Joe Biden. Sie haben im US-Senat und im US-Repräsentantenhaus die Republikaner an die Macht gewählt. Und sie haben am 5. November 2024 mit klarer Mehrheit den Republikaner Donald Trump (wieder) ins Amt gewählt. Er wird der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Anscheinend empfinden die Bürger der USA die „Erfolgsbilanz“ der Biden-Administration als nicht sehr überzeugend.

Donald Trump hat sein Team zusammengestellt, die Anhörungen im Senat laufen bisher reibungslos. Inhaltlich könnte sich Trump am „Project 2025“ orientieren, das unter der Führung der Heritage Foundation von konservativen Denkfabriken entwickelt wurde. Das Konzept, das einen genauen Ablaufplan für die ersten 180 Tage der Amtszeit von Donald Trump enthält, würde Politik und Gesellschaft in den USA radikal verändern und ein wesentlicher Erfolgs-Baustein der schon in den 1990iger-Jahren vom damaligen Speaker des Repräsentanten-Hauses Newt Gingrich ausgerufenen „Republican Revolution“ werden.

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In Erinnerung wird die Abschiedsrede von Joe Biden bleiben, weil er davor warnte, dass in den USA eine Oligarchie entstehen könnte. Dabei vergaß Biden offenbar, dass die USA seit jeher von mächtigen Interessengruppen dominiert werden. Namen wie Morgan, Rockefeller, Ford, Carnegie, Vanderbilt, Schwab, Kennedy, Cox, Koch, Disney, Johnson, Pritzker, Cargill-MacMillan, Mars und Walton gehören zum alten Geldadel der USA. Gates, Page, Brin, Zuckerberg, Bezos und Musk verkörpern den neuen Reichtum, der oft viel Geld mit viel Medien-Einfluss verbindet. Das ist aber keine wirklich neue Qualität, denn schon „Citizen Kane“ aka William Randolph Hearst kombinierte Geld und Medien zu politischem Einfluss. Vielmehr scheint es so, dass den Demokraten Geld und Einfluss immer dann missfällt, wenn er nicht ihnen nützt.

Deshalb ist die letzte große Rede von Joe Biden unaufrichtig. Und es ist gut, dass Biden nun in Rente geht.

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Der Autor

Uwe-Matthias Müller ist Gründer und Vorstand des Bundesverband Initiative 50Plus Europa.

Bis 1996 hat er mit seiner Frau und den beiden Töchtern in (West-)Berlin gelebt. Nach zwei Jahren im Ausland lebt er heute in Bayern.

Uwe-Matthias Müller kommt viel und gern nach Berlin. „Als Berliner auf Zeit genießt man nur die Vorteile der Hauptstadt und kann die vielen Unzulänglichkeiten, unter denen die Bewohner täglich leiden, einfach ignorieren.“

Der Sitz des BVI50PLUS ist Wien. Die Stadt ist nicht nur ein Sitz der Vereinten Nationen und die Hauptstadt Österreichs, sondern auch eine der lebenswertesten Städte der Welt.

Bild: C-D-X unsplash, BVI50PLUS  EUROPA © DNEWS24

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