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Der Weg vom billigen Sprit zur Champagner-Konkurrenz.

Prosecco, Vino Frizzante & Co.

Prosecco ist ein geschützter Begriff für Schaumweine, die aus der Glera-Traube stammen und in bestimmten Regionen Norditaliens, vor allem in Venetien und Friaul-Julisch Venetien, produziert werden. Die bekanntesten Gebiete, aus denen hochwertige Proseccos kommen, sind Valdobbiadene und Conegliano. Prosecco gibt es in zwei Hauptvarianten:

  1. Prosecco Spumante: Dies ist die perlende, klassische Prosecco-Variante. Hier sorgt ein höherer Kohlensäuredruck (im allgemeinen über 5 bar) für eine intensive Perlage, die dem Wein seine typische Spritzigkeit und Lebendigkeit verleiht.
  2. Prosecco Frizzante: Hier ist der Kohlensäuredruck geringer (zwischen 1 und 2,5 bar), wodurch sich eine sanftere, leichtere Perlage ergibt. Frizzante kann sowohl als „Prosecco Frizzante“ als auch als „Vino Frizzante“ bezeichnet werden, wobei der Begriff Frizzante allgemein für leichten Perlwein steht und in Italien für viele regionale Perlweine verwendet wird. Die Kohlensäure ist oft nur leicht spürbar, was ihn bekömmlicher und ideal als Speisenbegleiter macht.
Aktuelle Entwicklungen beim Prosecco

Im Jahr 2009/2010 wurden für den Prosecco neue Regelungen eingeführt, um seine Qualität und Herkunft streng zu schützen und dem wachsenden globalen Marktanspruch gerecht zu werden. Diese Anpassungen umfassen vor allem:

  1. Geografische Herkunft und DOC/DOCG-Schutz
    Seit 2010 ist der Name „Prosecco“ ausschließlich Perl- und Schaumweinen vorbehalten, die aus einem klar abgegrenzten geografischen Gebiet in Norditalien stammen, und zwar aus neun Gebieten in Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Innerhalb dieser Gebiete wurden zwei Hauptkategorien geschaffen:
  2. DOC (Denominazione di Origine Controllata): Hierzu zählen die breiter angelegten Prosecco-Gebiete, die in ganz Venetien und Friaul-Julisch Venetien zu finden sind. Nur Weine aus diesen Regionen dürfen die Bezeichnung „Prosecco DOC“ tragen.
  3. DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita): Diese Qualitätsstufe ist nur den Proseccos aus Conegliano-Valdobbiadene und dem benachbarten Asolo vorbehalten ist. DOCG-Proseccos werden strengen Kontrollen und Qualitätsprüfungen unterzogen und haben einen geringeren Ertrag pro Hektar, was sich auf die Geschmacksintensität und Qualität positiv auswirkt.
  4. Strenge Qualitäts- und Anbaukontrollen
    Für DOCG- und DOC-Proseccos gelten strenge Regeln hinsichtlich der Rebsorten und Anbaumethoden. Die Hauptrebsorte bleibt die Glera, die mindestens 85 % der Trauben im Wein ausmachen muss.
  5. Begrenzte Erträge und kontrollierte Produktionsverfahren
    Um die Qualität zu sichern, wurden die maximal zulässigen Erträge pro Hektar deutlich begrenzt: Bei DOC-Prosecco liegt das Limit bei 18 Tonnen, während es bei DOCG-Prosecco meist noch niedriger ist. Zudem wird im DOCG-Bereich meist per Hand geerntet, was für die Lese und Selektion besonders guter Trauben steht.
  6. Die geschützte Ursprungsbezeichnung „Prosecco“
    Seit der Einführung der DOC/DOCG-Regeln ist der Begriff „Prosecco“ international als geschützte Ursprungsbezeichnung registriert. Dies bedeutet, dass nur Produzenten in den zugelassenen Gebieten in Italien den Namen „Prosecco“ verwenden dürfen. Produkte, die außerhalb Italiens oder mit anderen Rebsorten produziert werden, dürfen den Namen Prosecco nicht tragen. Außerdem muss der „Wein“ in den definierten Gebieten vinifiziert und auch abgefüllt werden. War es also früher möglich, ganze Tanklastzüge z.B. nach Deutschland zu transportieren und dort abzufüllen, so ist das heute verboten, wenn auf dem Etikett die DOC- oder DOCG-Bezeichnung stehen soll.

Um die Qualität und Authentizität zu schützen, wurde sogar eine weitere, die höchste Qualitätsstufe für Prosecco, eingeführt: Prosecco Superiore DOCG, die aus Conegliano-Valdobbiadene stammt. Diese DOCG-Weine bieten meist ein intensiveres Geschmacks-erlebnis und stammen von Weinen, die strenge Anbau- und Produktionsvorgaben erfüllen.

Nachhaltigkeit und Bioproduktion: In den letzten Jahren haben einige Winzer die Weichen in Richtung nachhaltige Produktion gestellt. Immer mehr Prosecco-Produzenten setzen auf umweltschonende Methoden, weniger chemische Pestizide und nachhaltige Verpackungen. Prosecco DOC-Produzenten setzen auf kontrollierten biologischen Anbau und unterstützen nachhaltige Winzerei in den Regionen.

Seit 2020 gibt es offiziell den Prosecco Rosé DOC, der durch eine kurze Mazeration der Glera-Trauben mit Pinot Noir entsteht. Der Rosé-Prosecco erfreut sich großer Beliebtheit und bietet eine neue, elegante Variante mit fruchtigen Noten.

Das Ergebnis: Höhere Qualität und internationaler Erfolg

Dank dieser strengen Vorgaben hat sich Prosecco in den letzten Jahren zu einem Qualitätsprodukt entwickelt, das mit Champagner und anderen Premium-Schaumweinen konkurriert. Der DOCG-Prosecco aus Valdobbiadene und Conegliano ist mittlerweile international für seine Qualität und seinen ausgeprägten Charakter bekannt und gilt als Spitzenprodukt unter den Schaumweinen aus Italien. Gleichzeitig haben die DOC-Klassifikationen ermöglicht, dass hochwertiger Prosecco zu einem bezahlbaren Preis für ein breites Publikum verfügbar bleibt.

Die Sektsteuer – Wo und wie wird sie fällig?

Die sogenannte Schaumweinsteuer – allgemein als Sektsteuer bekannt – wurde ursprünglich 1902 in Deutschland eingeführt, um die Kriegsflotte zu finanzieren. Auch heute existiert sie noch und fällt für alle Schaumweine an, die einen bestimmten Kohlensäuredruck aufweisen. Doch auch der Verschluss spielt hier eine große Rolle.

Was unterliegt der Sektsteuer?

Die Schaumweinsteuer wird in Deutschland auf folgende Produkte erhoben:

  1. Schaumwein (Spumante): Hierzu gehören Sekt, Champagner und Prosecco Spumante, die bei einem Druck von über 3 bar Kohlensäure aufweisen. Klassische Prosecco-Sorten wie Prosecco Spumante DOC oder DOCG sind daher ebenfalls betroffen.
  2. Perlwein (Frizzante), wenn er unter einem bestimmten Druck verschlossen wird: Bei einem Kohlensäuredruck zwischen 1 und 2,5 bar unterliegen Perlweine oder Vino Frizzante nicht der Schaumweinsteuer. Jedoch kann der Verschluss entscheidend sein: Wenn sie mit einem Champagnerkorken und typischer Sicherung (Drahtbügel) versehen sind, wird auch bei diesen Weinen die Sektsteuer fällig.

Fazit: Deutsche Importeure und Händler, die Produkte mit einem Druck von über 3 bar oder mit entsprechendem Verschluss anbieten, haben bereits die Schaumweinsteuer entrichtet, die konsequenterweise an den Endverbraucher weitergegeben wird. Produzenten also aus Italien oder Frankreich müssen, wenn sie auf dem deutschen Markt ihre Produkte verkaufen möchten, diese Steuer ebenfalls berücksichtigen.

  1.  

Das war wieder ziemlich viel Information. Nun wollen wir uns erst einmal ein wenig stärken. Doch wir brauchen etwas Zeit, bis wir die Polenta-Crostini mit Tomate und schwarzen Oliven genießen können.   

Für ca. 20 Stück benötigen wir:

850 ml Wasser
175 g Instant-Polenta
4 EL Parmesan (frisch gerieben)
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer – nach Geschmack

Eine mit Backpapier oder Klarsichtfolie ausgelegte Kastenform (500 g).

Das Wasser zum Kochen bringen und Polenta und Salz hineinrühren. 5-10 Minuten köcheln, bis ein Brei entsteht. Nun Parmesan und Pfeffer hinzufügen und dann die Polenta in die Kastenform füllen. Abkühlen lassen, aus der Form nehmen und in ca. 10 Scheiben schneiden, die Scheiben diagonal halbieren, auf ein gefettetes Blech legen und für drei Minuten unter den vorgeheizten Grill schieben, bis sie knusprig sind. Vor dem Belegen abkühlen lassen.

Für den Belag benötigen wir:
2 reife Tomaten, gehäutet, entkernt und in Würfel geschnitten
1 mittelgroße rote Zwiebel, fein gehackt
45 g schwarze Oliven, entkernt und fein gehackt
2 TL feinstes Olivenöl und
1 TL Balsamico-Essig (gibt es beides bei Porta Vagnu)
Salz und Pfeffer

Die Tomaten mit der Zwiebel, den Oliven sowie Essig und Öl mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und ca. 30 Minuten bei Zimmertemperatur ziehen lassen.

Die Crostini-Dreiecke mit der Salsa belegen, bei Zimmertemperatur servieren.

Und um beim Thema zu bleiben, reichen wir dazu einen Vino Frizzante aus dem Hause Perini, für den wir, wie wir soeben gelernt haben, keine Sektsteuer gezahlt haben: https://porta-vagnu.de/produkt/glera-vino-frizzante/.

Buon appetito und bleiben Sie gesund!

Bild: Natanael Ginting freepic © DNEWS24

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