DNEWS24 Demografie News

Die deutsche Wirtschaft gerät in die Todeszone

Der schweren Wirtschaftskrise könnte in Deutschland eine steigende Arbeitslosigkeit folgen. Das ergibt ein aktuelles IW-Gutachten.

Es klingt wie ein Horror-Szenario. Da die Unternehmen in Deutschland wenig Hoffnung für die industrielle Zukunft in Deutschland haben, könnten sie künftig auf einen nennenswerten Teil ihrer Mitarbeiter verzichten. Und dies trotz der Folgen des demografischen Wandels, der die Ressource Mensch sowieso verknappt. Die Folge einer steigenden Arbeitslosigkeit wäre ein Einbruch der Binnennachfrage, was die Wirtschaft zusätzlich belasten würde.

Die Unternehmen in Deutschland haben aus der Corona-Krise gelernt. Damals wurden aufgrund von Produktionsrückgängen Mitarbeiter entlassen – die dann mit wieder anspringender Konjunktur nicht in die Betriebe zurückkehrten. In der Folge verschärfte sich der Arbeiter- und Fachkräftemangel. Aufgrund dieser Erfahrung gab es bisher trotz der Wirtschaftskrise keine signifikanten betriebsbedingten Kündigungen in den deutschen Betrieben.

Dies scheint sich jetzt zu ändern. Die Ergebnisse der IW-Verbandsumfrage für 2024 zeigen, dass sich dieser Hortungseffekt derzeit abschwächt. Im Vergleich zur letztjährigen Verbandsumfrage ist der Anteil der Verbände, bei dem mit einem Beschäftigungsrückgang im Jahr 2024 gerechnet wird, deutlich angestiegen. Bei der Umfrage zum Jahresende 2022 hatten 30 von 48 Verbänden geringere Produktionserwartungen, aber nur 16 Verbände gingen von einem Beschäftigungsrückgang aus. In der Umfrage vom Jahresende 2023 liegt die Anzahl der Verbände mit Produktions- und Beschäftigungsrückgang im Jahr 2024 bei jeweils 23. Die Verbände mit rückläufiger Beschäftigung verteilen sich über das gesamte Branchenspektrum.

Die deutsche Wirtschaft steckt nach drei Jahren Ampelregierung unter Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner tief in der Krise: 31 von 49 Wirtschaftsverbänden beschreiben die aktuelle Lage schlechter als noch vor einem Jahr. Die Gründe sind vielfältig: Hohe Kosten für Energie, Arbeit, Material und eine überbordende Bürokratie belasten die Unternehmen und sorgen dafür, dass sie im internationalen Vergleich kaum noch mithalten können. Die unsichere Weltlage hemmt Exporte, das politische Chaos in Deutschland bremst die Investitionen und die Kauflaune der Bürger – wer nicht weiß, wohin die Politik die nächsten Jahre steuert, investiert seltener in neue Maschinen, Technologien oder Fahrzeuge. Wer nicht weiß, ob er im nächsten Monat noch einen Job hat, hält sich mit nicht notwendigem Konsum zurück.

„Die deutsche Wirtschaft kommt auch 2025 nicht von der Stelle“, sagt IW-Direktor Michael Hüther. „Besonders besorgniserregend ist die Vielzahl der Probleme, mit der die Unternehmen konfrontiert sind.“ Frühere Krisen hatten oft direkte Auslöser, waren weniger raumgreifend und dadurch einfacher zu bewältigen – jetzt ist die Lage im Inland wie im Ausland ungewiss. „Die kommende Bundesregierung muss wieder eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive schaffen. Nur so finden wir wieder den Anschluss an Wettbewerber.“

DNEWS24 stellt die IW-Verbandsumfrage-2024 zur Verfügung.

Bildnachweis: Volkswagen AG, Wirestock freepic © DNEWS24

Sie können diesen Beitrag einfach teilen, benutzen Sie diese Buttons.