Der letzte Flug der AlItalia
Das Ende einer Ära: Alitalia und ihr letzter Flug im Oktober 2021.
Alitalia, einst die stolze nationale Fluggesellschaft Italiens, flog am 14. Oktober 2021 zum letzten Mal, womit eine 74-jährige Ära italienischer Luftfahrt zu Ende ging. Doch warum kam es zu diesem Ende?
Die Ursachen für den Niedergang
Alitalia hatte bereits über viele Jahre hinweg mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Mehrere Faktoren führten zum endgültigen Aus der traditionsreichen Fluggesellschaft:
- Wirtschaftliche Probleme und Schuldenlast: Schon seit den 1990er Jahren geriet Alitalia zunehmend in finanzielle Turbulenzen. Fehlende Wettbewerbsfähigkeit, hohe Betriebskosten und mangelnde Modernisierungen führten zu einer wachsenden Schuldenlast. Trotz mehrerer Rettungsversuche, darunter staatliche Hilfen und verschiedene private Investoren, konnte das Unternehmen nicht nachhaltig saniert werden.
- Wettbewerbsdruck und Billigfluggesellschaften: Mit dem Aufstieg von Billigfluggesellschaften wie Ryanair und EasyJet verlor Alitalia zunehmend Marktanteile. Die Konkurrenz konnte günstigere Preise und effizientere Services anbieten, was Alitalia besonders im europäischen Kurzstreckenverkehr hart traf.
- Fehlgeschlagene Privatisierungen und Restrukturierungen: Es gab zahlreiche Versuche, die Airline durch Restrukturierungen und Privatisierungen wieder auf Kurs zu bringen. Doch weder der Einstieg von Air France-KLM 2008 noch die spätere Beteiligung von Etihad Airways 2014 brachten die erhoffte Rettung. Jeder Versuch scheiterte entweder an der schlechten wirtschaftlichen Lage oder an mangelnder Unterstützung seitens der Gewerkschaften und der italienischen Politik.
- Corona-Pandemie: Die COVID-19-Pandemie brachte die ohnehin angeschlagene Fluggesellschaft endgültig ins Wanken. Mit dem drastischen Einbruch der Passagierzahlen und den weltweiten Reisebeschränkungen gingen die Einnahmen weiter zurück, und der italienische Staat sah sich gezwungen, Alitalia in ihrer bestehenden Form aufzulösen.
Der letzte Flug von Alitalia löste in Italien eine Mischung aus Trauer, Wut und Nostalgie aus. Für viele Italiener war die Fluggesellschaft ein Symbol nationalen Stolzes und ein wichtiger Bestandteil der italienischen Identität. Alitalia war nicht nur ein Transportmittel, sondern repräsentierte das Bild Italiens in der Welt. Viele der über 10.000 Mitarbeiter standen vor einer ungewissen Zukunft, was für große Unruhe und Proteste sorgte. Die Gewerkschaften waren über die Jahre immer wieder ein zentraler Akteur, der gegen Arbeitsplatzabbau und Lohnkürzungen kämpfte.
Auch in der Öffentlichkeit und den Medien war das Ende von Alitalia stark präsent. Der letzte Flug der Airline wurde mit vielen Erinnerungen und Berichten über die glorreichen Zeiten verbunden, als Alitalia zu den angesehensten Fluggesellschaften der Welt zählte.
ITA Airways: Die Nachfolgerin von Alitalia
Am 15. Oktober 2021, nur einen Tag nach dem letzten Flug von Alitalia, startete die Nachfolge-Gesellschaft ITA Airways (Italia Trasporto Aereo). ITA Airways ist ein staatlichesUnternehmen, das aus der Insolvenzmasse von Alitalia hervorging, jedoch mit einem neuen Ansatz und einer stark verkleinerten Struktur. Hier sind einige Eckpunkte zur neuen Fluggesellschaft:
- Verkleinerung und Neuausrichtung: ITA Airways startete mit einer deutlich kleineren Flotte und weniger Mitarbeitern. Ziel war es, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden und eine schlankere, effizientere Airline aufzubauen.
- Fokus auf Nachhaltigkeit und Effizienz: ITA setzt auf moderne, treibstoffeffiziente Flugzeuge. Zudem konzentriert sich die Airline auf rentablere Strecken und eine flexiblere Marktstrategie.
- Übernahme von Markenrechten: ITA Airways kaufte die Markenrechte an Alitalia, um das Erbe der Airline aufrechtzuerhalten und weiterhin auf die emotionale Bindung der Italiener zu setzen. Doch das berühmte Alitalia-Logo und die bekannte Lackierung wurden bislang nur teilweise verwendet, da ITA ihren eigenen, modernen Weg gehen will.
- Partnerschaften und Allianzen: ITA Airways bemüht sich, in internationale Allianzen eingebunden zu werden und Partnerschaften mit anderen Fluggesellschaften zu schließen. Verhandlungen mit Lufthansa und anderen Airlines über eine mögliche strategische Beteiligung wurden bereits diskutiert.
Der Stand heute: Wo steht ITA Airways?
Nach den ersten Jahren am Markt zeigt sich, dass ITA Airways sich noch immer in einer Aufbauphase befindet. Die Fluggesellschaft hat ihren Platz im europäischen Markt noch nicht vollständig gefestigt, aber sie bemüht sich, mit einem modernen, kundenorientierten Ansatz Fuß zu fassen.
- Flottenausbau: ITA hat begonnen, ihre Flotte zu erneuern, indem sie moderne und effizientere Flugzeuge in Betrieb nimmt.
- Kundenfeedback: Die Resonanz der Kunden auf ITA Airways ist gemischt, da einige Alitalia-Veteranen die emotionale Bindung zur früheren Marke vermissen, während andere den frischen Ansatz und die Bemühungen um Effizienz schätzen.
Zukunftsperspektive
ITA Airways strebt weiterhin eine stabilere Marktposition an und hofft auf strategische Partnerschaften, die ihr helfen könnten, sich langfristig zu etablieren. Die Gespräche über Beteiligungen durch größere europäische Fluggesellschaften sind nach wie vor ein zentrales Thema.
Alitalia hinterließ mit ihrem Ende im Oktober 2021 eine emotionale Lücke in Italien, aber mit ITA Airways soll das Erbe der italienischen Luftfahrt in die Zukunft geführt werden – auf einem schlankeren, nachhaltigeren Weg. Ob ITA den Erfolg wiederholen kann, bleibt abzuwarten, doch sie hat sich vorgenommen, Italien weiterhin weltweit zu verbinden und dabei ein Stück Dolce Vita in die Lüfte zu bringen.
Das war wieder viel Information – da brauchen wir nun unbedingt eine kleine Stärkung. Die gibt es heute in Form von Polenta mit gebratenen Steinpilzen.
Für 2 Portionen benötigen wir:
- 200 g frische Steinpilze
- 6 EL feinstes Olivenöl (gibt es bei Porta Vagnu)
- Thymianzweige
- Salz und Pfeffer aus der Mühle
- 500 ml Milch
- 80 g Polenta (Maisgrieß)
- etwas Butter
- ein wenig frisch geriebenen Parmesan
Zubereitung
Die Milch für die Polenta erhitzen, den Maisgrieß langsam mit einem Schneebesen einrühren und kurz aufkochen lassen. Anschließend bei schwacher Hitze ca. 10 Minuten quellen lassen.
In der Zwischenzeit die Steinpilze lediglich mit einem feuchten Tuch abwischen und dann in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden.
In einer großen Pfanne Olivenöl erhitzen und die Steinpilze mit einigen Thymianzweigen auf beiden Seiten braun anbraten. Die Pilze sollten unbedingt nebeneinander in der Pfanne liegen. Sollte die Pfanne nicht ausreichend groß sein, die Pilze lieber in mehreren Schritten braten, damit sie schön knusprig werden. Zum Schluß salzen und pfeffern.
Nun kümmern wir uns wieder um die Polenta, in die wir Parmesan und Butter einrühren. Sollte sie zu fest sein, noch etwas Milch hinzufügen, damit sie schön cremig ist.
Die Polenta auf Tellern anrichten, die gebratenen Steinpilze auf der Polenta verteilen und einige Thymianzweige oben drauf platzieren.
Meine Weinempfehlung hierzu ist ein Rotwein vom Gardasee, nämlich der „Riviera del Garda classico Rosso DOP“ von Cantine Franzosi:
https://porta-vagnu.de/produkt/riviera-del-garda-classico-rosso-dop/.
Buon appetito und bleiben Sie gesund!
Bild: Natanael Ginting freepic © DNEWS24
Italian Secrets als Podcast hören
Mehr Italian Secrets in DNEWS24 finden Sie hier.