Der Herbst in Italien: Andare per Funghi
Italian Secrets. Genießen wie Gott in Italien.
Die Pilz-Leidenschaft der Italiener: Steinpilze im Fokus
Der Herbst ist in Italien eine magische Jahreszeit. Wenn die Blätter zu fallen beginnen und die Luft kühler wird, zieht es viele Italiener hinaus in die Wälder – auf der Suche nach einem der edelsten Schätze der Natur: dem Steinpilz (Porcino). Diese leidenschaftliche Tradition hat tiefe Wurzeln in der italienischen Kultur, insbesondere in Regionen wie der Emilia-Romagna und Ligurien, wo Pilze nicht nur eine kulinarische Köstlichkeit sind, sondern auch ein Symbol für das enge Zusammenspiel von Mensch und Natur.
Das Sammeln von Pilzen ist In Italien fast schon ein Ritual, welches von Generation zu Generation weitergegeben wird. Mit einem Korb in der Hand durchstreifen die Menschen die Wälder, immer auf der Suche nach Steinpilzen, die sich unter den feuchten Blättern verstecken. Diese Pilze sind eine wahre Delikatesse, die nicht nur in der heimischen Küche, sondern auch in vielen italie-nischen Restaurants eine zentrale Rolle spielt.
Der Steinpilz ist für seinen intensiven, erdigen Geschmack und seine fleischige Textur bekannt und wird in zahlreichen traditionellen Gerichten verwendet. Ob im Risotto, in Pasta-Gerichten oder einfach mit etwas Olivenöl, Knoblauch und frischen Kräutern in der Pfanne gebraten – der Steinpilz ist ein fester Bestandteil der italienischen Herbstküche.
Ein besonderes Erlebnis für Feinschmecker und Weinliebhaber bietet die „Strada dei Vini e dei Sapori“ – die Straße der Weine und Genüsse. Diese Route erstreckt sich durch einige der schönsten Regionen Italiens, darunter die hügelige Landschaft der Emilia-Romagna und die malerischen Täler Liguriens. Hier treffen sich zwei Leidenschaften der Italiener: die Liebe zu gutem Essen und feinen Weinen sowie die tiefe Verbundenheit zur Natur.
Entlang dieser Straße laden zahlreiche Trattorien, Weingüter und Agriturismi dazu ein, die Aromen der Region zu entdecken – und Pilze spielen dabei eine Hauptrolle. Die Emilia-Romagna ist für ihre gastronomische Vielfalt bekannt, und die Steinpilze aus den Wäldern des Apennins gehören zu den begehrtesten Zutaten. Kombiniert mit den erlesenen Weinen der Region, wie dem fruchtigen Lambrusco oder dem kräftigen Sangiovese, entstehen hier kulinarische Erlebnisse, die unvergesslich sind.
Die Kunst des Pilzesammelns
Für viele Italiener ist das Pilzesammeln mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung – es ist eine echte Leidenschaft. Dabei geht es nicht nur um das Finden der kostbaren Steinpilze, sondern auch um das Eintauchen in die Natur. Es erfordert Wissen und Erfahrung, die besten Stellen zu kennen und zu wissen, welche Pilze essbar sind und welche nicht.
Es gibt in vielen Regionen Italiens sogar spezielle Pilzsammler-Vereine, die Kurse und geführte Touren anbieten, um Neulingen den richtigen Umgang mit der Pilzsuche beizubringen. Pilze zu finden ist eine Kunst, die mit der Zeit verfeinert wird, und für viele ist es auch ein Moment des Abschaltens vom hektischen Alltag. Der italienische Wald im Herbst ist ruhig, friedlich und voller Leben – und der perfekte Ort, um diese altehrwürdige Tradition zu pflegen.
Steinpilze und ihre kulinarischen Begleiter
Die Steinpilze Italiens finden sich auf den Märkten und in den Küchen des Landes in vielen köstlichen Variationen wieder. Besonders in den herbstlichen Monaten gibt es unzählige Rezepte, in denen der Steinpilz die Hauptrolle spielt. Einige der beliebtesten Gerichte sind:
- Tagliatelle ai Funghi Porcini: Frische Tagliatelle mit einer cremigen Sauce aus gebratenen Steinpilzen, verfeinert mit Knoblauch und Petersilie.
- Risotto ai Funghi Porcini: Ein aromatisches Risotto, das durch den erdigen Geschmack der Steinpilze und die Zugabe von Parmigiano Reggiano vollendet wird.
- Bruschetta ai Funghi Porcini: Steinpilze, die auf knusprigem Brot serviert und mit einem Hauch von Olivenöl und Kräutern verfeinert werden.
Fazit
Der Herbst in Italien ist die Zeit, in der sich Pilzliebhaber auf die Suche nach dem kostbaren Steinpilz machen – einer Delikatesse, die tief in der italienischen Tradition verwurzelt ist. Entlang der „Straße der Weine und Genüsse“ in der Emilia-Romagna und Ligurien verbinden sich diese herbstlichen Schätze mit der einzigartigen gastronomischen Kultur der Region. Ob bei einem einfachen Spaziergang durch den Wald oder einem genussvollen Essen in einer traditionellen Trattoria – die Pilz-Leidenschaft der Italiener ist ein Erlebnis, das alle Sinne anspricht.
Doch Achtung: In Italien ist das Sammeln von Pilzen streng reglementiert, und in den meisten Regionen wird eine Genehmigung benötigt. Die genauen Regeln variieren je nach Region, aber hier sind einige wichtige Punkte, die in vielen Teilen Italiens gelten:
Pilzsammelgenehmigung (Permesso per la Raccolta di Funghi)
Um in Italien Pilze zu sammeln, benötigt man in der Regel eine Sammelgenehmigung, die von der örtlichen Behörde (z. B. der Gemeinde) ausgestellt wird. Diese Genehmigung gilt für eine bestimmte Region und muss jährlich oder manchmal auch für kürzere Zeiträume erneuert werden. Ohne diese Erlaubnis drohen Geldstrafen, die je nach Region und Verstoß unterschiedlich hoch ausfallen können.
Zusätzlich zur Genehmigung gibt es weitere Vorschriften, die das Pilzsammeln betreffen:
- Mengenbeschränkung: In den meisten Regionen ist die Menge an Pilzen, die pro Tag gesammelt werden darf, auf etwa 1 bis 3 Kilogramm pro Person begrenzt.
- Zeitliche Begrenzung: Oft gibt es auch bestimmte Zeiten, zu denen das Pilzsammeln erlaubt ist, beispielsweise nur in den frühen Morgenstunden, um den Wald und die Natur nicht zu stören.
- Verbotene Gebiete: In Nationalparks oder Naturschutzgebieten kann das Pilzsammeln entweder stark eingeschränkt oder ganz verboten sein.
- Erkennungsfähigkeit: Pilzsammler müssen häufig einen speziellen Korb oder eine Tasche verwenden, die eine Belüftung der Pilze ermöglicht, damit diese frisch bleiben und Sporen zurück in die Natur gelangen können.
- Schulung: In einigen Regionen, wie etwa in Südtirol, kann es sogar notwendig sein, einen kurzen Kurs zu besuchen, um sicherzustellen, dass man die wichtigsten Pilze richtig erkennt und verantwortungsvoll sammelt.
Bevor Sie sich also während des Herbsturlaubes auf Pilzsuche begeben, erkundigen Sie sich bei der Gemeindeverwaltung nach den örtlichen Bedingungen.
Das Rezept, welches ich heute teilen möchte, kann natürlich nur etwas mit Steinpilzen sein. Und es wurde oben bereits genannt:
Frische Tagliatelle mit Steinpilzen
Dazu benötigen wir folgende Zutaten (für 4 Portionen):
- 600 g frische Steinpilze
- 500 g frische Tagliatelle
- 1 große Zwiebel
- 4 Knoblauchzehen
- 40 g Butter (kalt, in Flöckchen)
- 8 EL feinstes Olivenöl, erhältlich bei Porta Vagnu: https://porta-vagnu.de/produkt-kategorie/italienisches-olivenoel-extra-vergine/
- 150 ml Weißwein, z.B. Lugana von Cantine Franzosi: https://porta-vagnu.de/produkt/italienischer-weisswein-lugana-dop/
- 100 g frisch gehobelter Parmesan
- ½ Bund glatte Petersilie
- 100 ml Sahne
- Salz, Pfeffer – aus der Mühle
Zubereitung
Zuerst die Pilze vorsichtig mit einer Bürste säubern und anschließend vierteln. Die Zwiebel in feine Würfel schneiden, den Knoblauch schälen und klein hacken.
Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und darin die fein gehackten Zwiebelwürfel und den Knoblauch glasig dünsten. Vorsicht, dass der Knoblauch nicht anbrennt.
Nun die Pilze in die Pfanne geben und bei hoher Hitze unter ständigem Rühren scharf anbraten. Die Petersilie hacken und dazugeben. Weiterhin gut umrühren und so lange weiterköcheln lassen, bis die austretende Flüssigkeit verdampft ist.
In der Zwischenzeit die Tagliatelle in kochendem (Salz)Wasser al dente kochen. Bitte darauf achten, das die Pasta noch richtig Biss hat.
Den Weißwein, Sahne sowie frisch gemahlenen Pfeffer zu der Pilzpfanne geben, kalte Butter in Flöckchen unterrühren. Nochmals leicht einkochen.
Zum Schluss die in Salzwasser al dente gekochten Tagliatelle in die Pfanne geben. Die restliche Butter unterrühren, alles nochmals abschmecken.
Mit der restlichen Petersilie bestreuen, auf vorgewärmten Tellern anrichten und den gehobelten Parmesan darüber geben.
Da für dieses Gericht für die Sauce bereits Wein verwendet wurde, können wir auch gleich beim Lugana bleiben: https://porta-vagnu.de/produkt/italienischer-weisswein-lugana-dop/.
Buon appetito und bleiben Sie gesund!
Bild: Natanael Ginting freepic © DNEWS24
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