Demografie: Schweizer Firmen beschäftigen nicht so viele Ältere, wie sie könnten
Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Unternehmen in der Schweiz ältere Mitarbeiter beschäftigen wollen, es aber dann nicht tun.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Unternehmen in der Schweiz ältere Mitarbeiter beschäftigen wollen, es aber dann nicht tun.
Sind es nur Lippenbekenntnisse? In öffentlichen Aussagen bekennen sich Unternehmen in der Schweiz zur Beschäftigung älterer Mitarbeiter. Doch die Realität spricht eine andere Sprache. Das zeigt eine aktuelle Analyse, die auf einer Umfrage des Beratungsunternehmens für Workforce Transformation von Rundstedt und des Fachmagazins «HR Today» unter mehr als 1.500 HR-Chefs und Führungskräften basiert.
Die Studien-Ergebnisse sind für ältere Mitarbeiter enttäuschend: Zwar befürworten gut zwei Drittel der befragten Unternehmen eine gezielte Rekrutierung von über 55-Jährigen – tatsächlich umgesetzt wird dies aber in der HR-Praxis nur bei jedem fünften Unternehmen.
Kaum besser sieht es bei der Weiterbeschäftigung von Pensionären aus. 57 Prozent der Unternehmen möchten die Weiterbeschäftigung von Mitarbeitern über das reguläre Pensionierungsalter hinaus fördern. Tatsächlich tun das aber nur 43 Prozent der Firmen.
Als Ursache sehen Arbeitsmarkt-Experten mangelnde Erfahrung, fehlenden Mut und eine HR-Kultur, die Frühpensionierungen als Privileg für Mitarbeiter statt als Problem für Unternehmen erkenne.
Gut drei Viertel der Befragten beobachten darüber hinaus eine allgemeine Altersdiskriminierung – und dies trotz akutem Fachkräftemangel.
Die Studienautoren fordern eine strategisch am demografischen Wandel ausgerichtete Personalpolitik 50Plus. Diese Personalpolitik, deren Ziel es sein muss, den Kampf gegen Arbeitermangel und den Fachkräftemangel zu bestehen, müsse sowohl von der Geschäftsleitung als auch von der Mitarbeitervertretung getragen werden. Nur auf diese Weise lasse sich das Potenzial erfahrener Mitarbeiter 50Plus langfristig sichern und der Fachkräftemangel nachhaltig abfedern.
Bild: cookie studio freepik © DNEWS24
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