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Demografie: Regierungs-Experten fordern radikale Rentenreform

Der demografische Wandel macht es nötig: ein Beraterkreis der Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche empfiehlt eine weitgehende Rentenreform.

Der wissenschaftliche Beraterkreis des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWE) weist in dem Gutachten „Eine Wachstumsagenda für Deutschland“ auf die Notwendigkeit entschlossener Reformen des Rentensystems hin, damit die Rente finanzierbar bleibt.

Mitglieder des Beraterkreises sind :
Prof. Dr. Veronika Grimm, Technische Universität Nürnberg (UTN)
Prof. Dr. Justus Haucap, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Stefan Kolev, Ludwig-Erhard-Forum für Wirtschaft und Gesellschaft
Prof. Volker Wieland, Ph.D., Goethe-Universität Frankfurt

In dem Gutachten sprechen die Experten von einer Malaise der Sozialversicherungen. Angesichts der stagnierenden Produktivitätsentwicklung in Deutschland, müssten die Arbeitnehmer mehr arbeiten, wenn der Umfang der
Sozialversicherungen bewahrt werden solle, ohne zeitgleich den nachfolgenden Generationen noch mehr Lasten aufzubürden.

Konkret fordern die Wirtschaftsexperten:

  1. Die „Rente mit 63“ soll abgeschafft werden.
  2. Das Renteneintrittsalter soll an die Lebenserwartung angepasst werden und somit steigen.
  3. Der Nachhaltigkeitsfaktor soll wieder eingesetzt werden.
  4. Erhöhungen der Bestandsrenten sollen nicht mehr an die Lohnentwicklung gekoppelt werden, sondern an die Inflationsrate.

Veronika Grimm und ihre Experten-Kollegen plädieren in ihrem Gutachten für eine Beschneidung der Sozialausgaben, die seit 1990 deutlich stärker gestiegen sind als die Wirtschaftsleistung. So sollen im Pflege- und Gesundheitsbereich Risiken in verpflichtende private Zusatzversicherungen ausgelagert werden. Ferner wird die Schließung unwirtschaftlich arbeitender Krankenhäuser gefordert. Zudem soll der Pflegegrad 1 ersatzlos gestrichen werden.

Bildnachweis: freepik © DNEWS24

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