DNEWS24 Demografie News

Demografie: Mehr Nachfrage im Sanitätswarenmarkt

Die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt mit dem demografischem Wandel. Der Sanitätswarenmarkt profitiert und wächst kontinuierlich. Der Teilmarkt Sanitätswarenhandel dominiert. Drogeriemärkte steigen bei den Vertriebswegen auf.

Der demografische Wandel schlägt sich in der Bevölkerungsstruktur Deutschlands nieder: Die Anzahl der über 65-Jährigen steigt seit Jahren stetig an, der Anteil an unter 18-Jährigen stagniert. Seit 2015 hat sich die Zahl der Pflegebedürftigen nahezu verdoppelt – von 2,86 Millionen auf 5,69 Millionen pflegebedürftige Menschen im Jahr 2023.

Für den Handel bedeutet das ein anhaltendes Wachstum im Gesundheitssegment. Besonders Sanitätswaren sind im Kontext der älter werdenden Bevölkerung relevant, wie der neue Branchenbericht Sanitätswaren zeigt. Hochrechnungen der Marktexperten des IFH KÖLN zufolge wächst der Markt 2024 um 6,2 Prozent und erreicht ein Umsatzvolumen von 25 Milliarden Euro.

Veränderung in den Teilmärkten

Der Markt für Sanitätswaren lässt sich in sieben Teilmärkte unterteilen. Der größte Bereich ist der Sanitätswarenhandel, der mit 36,1 Prozent den größten Marktanteil ausmacht. Dazu gehören unter anderem therapeutische Bewegungsgeräte, Inhalatoren und Messgeräte. Dahinter folgen die Reha-Produkte (z. B. Gehhilfen, Krankenfahrzeuge, Toilettenhilfen) und der Orthopädie-Handel (z. B. Bandagen und Hilfsmittel zur Kompressionstherapie) mit jeweils 16,6 Prozent. Das Care-Segment, das unter anderem Inkontinenzhilfen umfasst, liegt bei 11,4 Prozent. Während die meisten Bereiche stabile Anteile aufweisen, gibt es zwei auffällige Entwicklungen: Der Teilmarkt Sanitätswarenhandel konnte in den letzten acht Jahren um 13,1 Prozentpunkte wachsen und macht inzwischen mehr als ein Drittel des Gesamtmarktes aus. Im Gegensatz dazu steht das Care-Segment, dessen Anteil im gleichen Zeitraum um 8,4 Prozentpunkte gesunken ist.

Vertriebswege weitestgehend stabil

Die Vertriebskanäle des Sanitätswarenmarktes weisen in den letzten acht Jahren keine großen Veränderungen auf: Über den Sanitätsfachhandel (47,7 %) und das Orthopädietechnik Handwerk (20,9 %) werden weiterhin mehr als zwei Drittel der Waren bezogen. Während der Sanitätsfachhandel ein leichtes Minus von 1,9 Prozentpunkten verzeichnet, wächst der Drogeriemarkt am stärksten. Mit einem Plus von 1,2 Prozentpunkten macht er nun nahezu fünf Prozent der Vertriebswege aus (4,9 %).

„Die Drogeriemärkte drängen weiter in den Gesundheitsmarkt vor – mit Erfolg. Durch die Erweiterung des Sortiments, beispielsweise durch Blutdruckmessgeräte oder Bandagen, machen sie den traditionellen Vertriebswegen Anteile streitig“, erläutert Dominik Kudet, Projektmanager am IFH KÖLN.

Bildnachweis: wayhomestudio freepik © DNEWS2

Sie können diesen Beitrag einfach teilen, benutzen Sie diese Buttons.