DNEWS24 Demografie News

Demografie: dem Öffentlichen Dienst droht der Kollaps

Wovor Demografie-Experten seit langem warnen, droht nun Realität zu werden. Es droht ein schleichender Blackout im Öffentlichen Dienst.

Weniger Busfahrer, Lehrer, Ärzte und Pflegekräfte bei steigendem Bedarf – dieses Szenario entwirft der Hauptgeschäftsführer André Berghegger des Städte- und Gemeindebunds in einem Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„Fehlendes Personal wird die Arbeit des öffentlichen Dienstes und vor allem der Kommunen massiv beeinträchtigen und kann die Daseinsvorsorge an den Rand des Zusammenbruchs bringen.“

André Berghegger in der Funke-Mediengruppe

Aufgrund des Fachkräftemangels seien schon heute mehr als 100.000 Stellen in den Kommunen unbesetzt. In den kommenden zehn Jahren würden nach Angaben Bergheggers annähernd 500.000 der rund 1,65 Millionen Beschäftigten in den Kommunen in den Ruhestand gehen. Bis zum Jahr 2030 könnten in den Kommunen sogar rund 230.000 Mitarbeiter fehlen.

In den kommenden fünf Jahren würden beispielsweise mehr als 50.000 Busfahrer in den Ruhestand gehen, in den Kitas fehlten heute schon mehr als 100.000 Fachkräfte warnt Berghegger.

Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds warnt vor einem „schleichenden Blackout“ und fordert ein schnelles und entschiedenes Gegensteuern der verantwortlichen Politiker in den Kommunen.

Gefragt sind mehr New Work und KI

Berghegger fordert flexible, an die jeweilige Lebenssituation angepasste Arbeitszeit-Modelle, um die Attraktivität des Öffentlichen Dienstes zu steigern. Die gemeinsame oder geteilte Erbringung von Aufgaben könnten eine wichtige Rolle spielen.

Zudem müsse der Einsatz digitaler Lösungen wie Automation und Künstlicher Intelligenz stark forciert werden. Im Öffentlichen Dienst würde KI keine Jobs bedrohen. Vielmehr sei Künstliche Intelligenz  „zwingend notwendig, um den Betrieb in der öffentlichen Verwaltung zu sichern.“ so Berghegger. „Es muss gelingen, starre Strukturen aufzubrechen und neue Abläufe zu ermöglichen.“

Bildnachweis: Andreas Süß BVG, Clement Falize unsplash © DNEWS24

Sie können diesen Beitrag einfach teilen, benutzen Sie diese Buttons.