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Dankbarkeit und Stolz

Frankreich beweist mit dem Wiederaufbau der Kathedrale Notre Dame, was Wille vermag.

Als am Abend des 15. April 2019 der Dachstuhl der Kathedrale von Paris in hellen Flammen stand und der Bau aus dem 13. Jahrhundert einzustürzen drohte, da stand ein bedeutendes Stück Geschichte auf dem Spiel. Nur dem Geschick und dem selbstlosen Einsatz der Pompiers von Paris ist zu verdanken, dass der verheerende Großbrand nicht zum totalen Desaster für Notre Dame wurde.

Dennoch: die Schäden an dem jahrhundertealten Gebäude waren manifest. Paris und mit ihm Frankreich war geschockt.

Am späteren Abend dieses tristen Tages wandte sich der Präsident der République, Emmanuel Macron an das französische Volk. Er kündigte den Wiederaufbau der schwer geschädigten Kathedrale an. Macron versicherte den Bürgern Frankreichs, dass Notre Dame binnen fünf Jahren wiedererstehen würde. Und er forderte die Bürger auf, für den Wiederaufbau der Kirche zu spenden. Binnen  Stunden spendeten allein die reichsten Familien Frankreichs genug Geld, um den Wiederaufbau zu sichern. Nach der Rekonstruktion stehen noch mehr als 140 Millionen Euro für weitere Restaurierungsarbeiten zur Verfügung.

Gedankenmacher im DNEWS24Podcast

Am 7. Dezember 2024, fünf Jahre nach dem Großbrand, erstrahlt die Kathedrale auf der Ile Saint Louis in Paris in hellem Glanz. Trotz des grausigen Dezember-Wetters feierten zehntausende vor der Kirche und Tausende in der Kirche die Rettung und den Wiederaufbau von Notre Dame. Emmanuel Macron dankte in einer bewegenden Rede den Rettern des Kirchenbaus und erinnerte daran, welches Kulturerbe, welches historisches Zeugnis den Parisern und den Franzosen gefehlt hätte, wäre Notre Dame nicht wieder aus Ruinen auferstanden. Macron wiederholte seine Parole aus dem Wahlkampf 2022, nichts sei unmöglich, wenn man nur wirklich wolle.

Die Hunderten Pompiers, die die Kirche am 15. April 2019 vor Schlimmerem bewahrten und die zweitausend Handwerker und Restauratoren, die fünf Jahre lang ununterbrochen am Wiederaufbau der Kathedrale mitgewirkt haben, bewiesen sich und der Welt, dass  Bürgerwille unmöglich Scheinendes doch möglich machen kann.

Wenn die Franzosen nur ein wenig von dem Rettungswillen, der Notre Dame heute wieder wunderschön erstrahlen lässt, mitnehmen in die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, dann kann die V. Republik zu neuer Stärke kommen.

Bis dahin verneigt sich die Welt vor der unglaublichen Aufbauleistung, die die Bürger Frankreichs erbracht und der Welt geschenkt haben.

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Der Autor

Uwe-Matthias Müller ist Gründer und Vorstand des Bundesverband Initiative 50Plus Europa.

Bis 1996 hat er mit seiner Frau und den beiden Töchtern in (West-)Berlin gelebt. Nach zwei Jahren im Ausland lebt er heute in Bayern.

Uwe-Matthias Müller kommt viel und gern nach Berlin. „Als Berliner auf Zeit genießt man nur die Vorteile der Hauptstadt und kann die vielen Unzulänglichkeiten, unter denen die Bewohner täglich leiden, einfach ignorieren.“

Der Sitz des BVI50PLUS ist Wien. Die Stadt ist nicht nur ein Sitz der Vereinten Nationen und die Hauptstadt Österreichs, sondern auch eine der lebenswertesten Städte der Welt.

Bild: C-D-X unsplash, BVI50PLUS  EUROPA © DNEWS24

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