Buchtipp: Letzte Fragen
Was treibt einen Menschen um in den letzten Stunden seines Lebens? Matthias Struth sucht Antworten.
Wenn das Ende des Lebens beginnt, sind es keineswegs nur die großen transzendentalen Fragen, die sterbende Menschen beschäftigen. Es sind auch, oder vielleicht sogar vor allem, die kleinen alltäglichen Fragen: der Umgang mit dem Schmerz und der Krankheit, die Sorgen um die Angehörigen und die Gedanken an das eigene Leben. Manche Sterbenden haben auch gar keine letzten Fragen, sondern letzte Antworten. (…) Manch einem sterbenden Menschen tut es vielleicht gut, im letzten Moment seines Lebens gar nicht über den Tod zu reden, sondern zum Beispiel über die Europameisterschaft, um im Sterben möglichst viel Normalität zu spüren. Nicht jeder Mensch hat einen Transzendenzbezug, auch nicht im Sterben.
Dennoch öffnet das Sterben wie kein anderer Moment im Leben die Tür zu diesen großen Fragen nach dem Transzendentalen – und damit auch die Tür zum Glauben. Einige gläubige Menschen zweifeln in diesem Moment an Gott, von dem sie sich verlassen fühlen – wie selbst Jesus sich am Kreuz verlassen fühlte, obwohl Gott immer bei ihm war. Andere finden erst in diesem Moment ihren Zugang zum Glauben, weil die Religion sich eben seit Jahrhunderten Gedanken macht um die großen Fragen, die mit dem Tod verbunden sind.
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