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Ausstellungstipp: Haus der Europäischen Geschichte Brüssel

In Brüssel, der Hauptstadt Europas, präsentiert ein kleines Museum die Vielfalt des Kontinents.

Beginnend mit dem antiken Europamythos zeigt die Dauerausstellung verschiedene Sichtweisen auf zentrale Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts und die entscheidenden Etappen der europäischen Integration bis in die Gegenwart.

Die Besucher sind aufgefordert, über die Bedeutung des gemeinsamen europäischen Erbes nachzudenken. Die Ausstellung eignet sich für die gesamte Familie. Für Kinder sind in jedem Stockwerk interaktive Bereiche vorhanden.

Weltmacht Europa

Das 19. Jahrhundert ist eine Zeit radikalen Wandels. Die Industrielle Revolution brachte raschen Fortschritt in Wissenschaft und Technik. Die Reichweite der wirtschaftlichen Veränderungen zeigt sich aufs deutlichste in der Ausdehnung der europäischen Einflüsse weltweit, aber auch in der Ausbeutung fremder Länder durch die europäischen Kolonialmächte. Am Ende des Jahrhunderts hatte Europa den Höhepunkt seiner Weltmacht erreicht.

Trümmerfeld Europa

Das 20. Jahrhundert wurde zur mörderischsten Epoche in der Geschichte des Kontinents. Die traumatischen Erfahrungen der beispiellosen Zerstörungen wirkten lange nach.

Erfahren Sie mehr über die Ereignisse, die zum Verlust von Millionen von Menschenleben geführt haben, darunter der erste industrialisierte Massenkrieg, das Erstarken von Nationalismus und Totalitarismus in der Zwischenkriegszeit und die Eskalation des Zweiten Weltkriegs zu einem „totalen Krieg“, in dem nicht mehr zwischen Soldaten und Zivilisten unterschieden wurde.

Wiederaufbau eines geteilten Kontinents

1945 lag Europa in Schutt und Asche. Der Zweite Weltkrieg war zu Ende, aber der Kalte Krieg zeichnete sich bereits ab. Die Lebensbedingungen der Europäer verbesserten sich maßgeblich durch die Einführung des Wohlfahrtsstaats, wenngleich es deutliche Unterschiede zwischen Marktwirtschaft im Westen und Planwirtschaft im Osten gab, aber auch von Land zu Land innerhalb der beiden Blöcke. Die Erinnerung an die Shoah wurde lange Zeit mit Schweigen bedacht, bevor eine gesellschaftliche Aufarbeitung mit diesem für das europäische Gedächtnis zentralen Thema begann.

Erschütterte Gewissheiten

In den 1970er Jahren endete Europas Nachkriegsboom abrupt. Neue soziale Bewegungen stellten die politische Ordnung in Frage.

Die Forderung nach mehr politischer Mitsprache stärkten in Westeuropa die Demokratie. In Mittel- und Osteuropa setzten sie den Kommunismus unter Druck. Mit dem Ende des Kalten Krieges, der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Krieg in Jugoslawien veränderte sich die Europakarte erneut. Lange Zeit verschwiegene und in Archiven unter Verschluss gehaltene Erfahrungen wurden öffentlich zur Sprache gebracht. Damit erweiterte sich das europäische Gedächtnis um neue Perspektiven. 

Meilensteine der europäischen Einigung

In der Zeit zwischen dem Europakongress 1948 und der Debatte über eine europäische Verfassung in den 2000er Jahren hat sich der Prozess der europäischen Integration schrittweise vertieft und beschleunigt.

Nach und nach lernten die europäischen Länder, in immer mehr Bereichen auf supranationaler Ebene zusammenzuarbeiten.

Europa heute

Am Ende unserer Ausstellung rücken wir die gegenwärtigen Herausforderungen in den Blick. Themen wie Klimawandel, Brexit und koloniales Erbe lassen uns über Grundwerte und Prinzipien nachdenken, die für Europa verbindlich sind.

Das Museum

Haus der Europäischen Geschichte
Rue Belliard 135
1000 Brüssel

Öffnungszeiten

Montag: 13.00–18.00 Uhr
Dienstag bis Freitag: 9.00–18.00 Uhr
Samstag und Sonntag: 10.00–18.00 Uhr

Tickets

kostenlos

Mehr Informationen:

historia.europa.eu

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Bildnachweis: wirestock freepik © DNEWS24

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