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Ausstellungstipp: Emil Nolde - Phantasien

Mit dem Thema „Phantasien“ widmet sich das Nolde Museum Seebüll erstmals einem bislang wenig beachteten Werkkomplex von Emil Nolde. Spontan und unbewusst malte er über alle Phasen seines Schaffens hinweg kuriose Geschöpfe auf Leinwand und Papier.

Der berühmte Expressionist sieht die Natur stets belebt von phantastischen Wesen: „der Himmel, die Wolken, auf jedem Stein und zwischen den Zweigen der Bäume, überall regten und lebten in stillem oder wildem lebendigem Leben meine Gestalten“. Im deutsch-dänischen Grenzland fand der Maler wie er notierte, „das Dämmerige, Phantastische des Nordens“. Nach jedem künstlerischen Ausflug in die Welt dieser Wesen kam er aber zurück in die Realität: „Wenn die Bodennähe im romantisch phantastischen freien Schaffen mir zu verschwinden schien, stand ich suchend wieder vor der Natur, Wurzeln in die Erde versenkend.«

In der Jahresausstellung 2024 treten Gemälde und Aquarelle der Phantasien in den Dialog mit Meisterwerken der berühmten Bildgattungen Blumengarten, Landschaft, Meeres- und Figurenbild. Die späten „Ungemalten Bilder“ beschließen abseits des Mythos, der um ihre Entstehung gewebt wurde, in ihrer unbändigen Kreativität den Kreis der phantastischen Werke.

Die Schau lädt ein, seinen eigenen Träumen und Phantasien lustvoll und kreativ nachzugehen und sich mit Nolde in Gefilde „jenseits von Regeln und kühlem Wissen“ zu begeben. Sich darauf einzulassen, erweitert den eigenen Blick auf die unerschöpflichen Möglichkeiten des Menschen, sein Leben und seine Umwelt zu gestalten. Tatsächlich wird der Ideenreichtum Noldes auch die stetig wachsende Community der Anhänger von Fantasy-Welten faszinieren. Die Gruppe der Phantasien zeigt die Aktualität von Noldes Werk für die Gegenwart. Anhand von etwa 120 Meisterwerken aus der Sammlung wird im sanierten Wohn- und Atelierhaus diesen und anderen Überlegungen nachgegangen.

Nolde Museum Seebüll /
Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde

Seebüll 31
25927 Neukirchen

Das Museum befindet ich im ehemaligen Wohn- und Atelierhaus von Ada und Emil Nolde, das ab 1926 der Architekt Georg Rieve erbaute.

Öffnungszeiten

bis 31. Oktober 2024
Montag bis Sonntag, auch an Feiertagen
10.00 Uhr – 18.00 Uhr

Ticketpreise

  • Erwachsene 12 Euro

Mehr Informationen: nolde-stiftung.de.


Bilder: Emil Nolde, „Familienbild“  Öl auf Leinwand, 68 x 88,5 cm © Nolde Stiftung Seebüll Renate und Friedrich Johenning

Emil Nolde, „Frühmorgenflug“ 1940 Öl auf Leinwand 70 x 56 cm © Nolde Stiftung Seebüll Nolde Stiftung Seebüll

Emil Nolde, „Meer und Himmel“ 1937 Öl auf Leinwand 74 x 101 cm © Nolde Stiftung Seebüll Nolde Stiftung Seebüll

Emil Nolde, „Blumengarten (M)“ 1922 Öl auf grober Leinwand (Sackleinen) 73,5 x 88 cm © Nolde Stiftung Seebüll Nolde Stiftung Seebüll

Emil Nolde, „Hl. Drei Könige (Typen)“ 1912 Öl auf Leinwand 51,5 x 42,5 cm © Nolde Stiftung Seebüll Nolde Stiftung Seebüll, 2023 Schenkung Professor Hermann Gerlinger

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