Nuhrs Werke sind digitale Malerei, die die Gattungsgrenzen überwindet. Mit digitalen Pinseln, die er selbst programmiert, kombiniert er fotografisches Material, Farben, Muster und Strukturen und entzieht den Bildern somit ihre Eindeutigkeit. Nuhrs Motivwelt ist vielfältig. In seinen neuen Arbeiten kehrt er zu seinen biografischen und künstlerischen
Wurzeln zurück. Neben eigenen Fotografien nutzt er autobiografische und historische Quellen, Materialien aus Museen und Archiven, die von der Geschichte des Ruhrgebiets, wo er aufwuchs, erzählen.

Exemplarisch thematisiert Nuhr unser Verhältnis zur Welt und das mit zeitlichem Abstand zunehmend Verschwimmende unserer scheinbar objektiven Erinnerung. Im Bayerischen Nationalmuseum provozieren seine Werke somit nicht zuletzt spannende Fragen an die Bedeutung und Aussagekraft historischer Bilder und Objekte für unseren Blick auf die Vergangenheit.

Der Künstler

Dieter Nuhr studierte Bildende Kunst an der Essener Folkwangschule (heute Folkwang Universität der Künste), wandte sich zunächst der Malerei zu, experimentiert aber seit Anfang der 1990er-Jahre auch mit der Fotografie. Inzwischen waren seine Arbeiten bereits in Museen und Galerien von Hagen, Koblenz und Rom über Wien und Venedig bis nach Peking, Shanghai und Dakar im Senegal zu sehen.