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Ausstellungstipp: Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas

Im Jahr 2025 wird die sächsische Industriestadt Chemnitz Kulturhauptstadt Europas sein, gemeinsam mit 38 Kommunen aus Mittelsachsen, dem Erzgebirge und dem Zwickauer Land. Ein reiches gemeinsames Kultur- und Industrie-Erbe verbindet Chemnitz und die umliegende Region. 

Ungesehenes wird sichtbar

„C the Unseen“ – das Motto für Chemnitz 2025 ist Aufforderung und Programm. Es gilt, bislang Ungesehenes und Unentdecktes sichtbar zu machen. Mit dem Titel „Kulturhauptstadt Europas“ richtet sich ein Scheinwerfer auf Menschen, Orte und Aktivitäten, die bislang nicht im Zentrum der touristischen Aufmerksamkeit stehen. Sie wollen sich zeigen und heißen ihre Gäste herzlich willkommen.

Die Ausstellung hinterfragt die traditionelle Vorstellung des 17. Jahrhunderts als „Goldenes Zeitalter“ der Niederlande. Die wirtschaftliche und kulturelle Blüte der Rembrandt-Zeit beruhte auch auf einer aggressiven Handelspolitik der Vereinigten Niederlande, deren Grundlage der Aufbau von Kolonien in Asien und Südamerika sowie die Versklavung und Ausbeutung von Menschen war. Kriege, Armut sowie religiöse und politische Verfolgung in Europa sorgten für eine stetig wachsende Migration in die Niederländische Republik, insbesondere nach Amsterdam. Ein starker Arbeitsmarkt und eine im damaligen Europa einzigartige religiöse Toleranz ließen viele auf ein besseres und freieres Leben hoffen, was aber nicht allen gelang. Es ist vor allem die städtische Elite Amsterdams, die sich aufwendig ins Bild setzen ließ: Angehörige der Schützenverbände, Mitglieder der Handwerksgilden und die Vorstände der von der Bürgergesellschaft getragenen sozialen Einrichtungen. Das Städel Museum zeigt diese Repräsentationsgemälde und öffnet den Blick zugleich auf Darstellungen von Angehörigen anderer gesellschaftlicher Gruppen. Es sind Bilder und Geschichten einer pluralen Amsterdamer Gesellschaft, die von Reichtum und Armut, Glück und Verderben, Macht und Ohnmacht berichten.

„Mit dieser Ausstellung bringen wir Rembrandts Amsterdam ins Städel Museum. Wir werfen einen ungeschönten Blick auf die Amsterdamer Wirklichkeit im 17. Jahrhundert und nehmen Bezug zur aktuellen Diskussion um eine Neubewertung des ‚Goldenen Zeitalters‘ in den Niederlanden. In den Meisterwerken Rembrandts und seiner berühmten Zeitgenossen zeigt sich eine Stadt im Umbruch, gekennzeichnet durch tiefgreifende ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen.“ so Städel Direktor Philipp Demandt.

2025 – ein Jahr voller Erlebnisse und Begegnungen

Am 18. Januar 2025 beginnt ein Jahr mit unzähligen Veranstaltungen und Angeboten zum Mitmachen. Es gibt Festivals, Ausstellungen, Theater, Performances, aber auch Sport, Kulinarik, Workshops und Events. Viele lokale Akteure sind daran beteiligt ebenso wie renommierte nationale und internationale Künstler. Das Programm schafft Erlebnisse und Begegnungen. Es vermittelt Geschichte und Gegenwart der Menschen, die hier leben. Neue Orte entstehen sowie Möglichkeiten, sich selbst aktiv zu beteiligen.

Orte des Machens und der Veränderung

Chemnitz verortet sich als osteuropäische Stadt in einem westeuropäischen Land. Sie ist geprägt von großer Tradition und vielen Umbrüchen, zuletzt vom Ende der DDR und der Rückbenennung von Karl-Marx-Stadt in Chemnitz. Eine ausgeprägte Macher-Mentalität sowie die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden, sind in dieser Region tief verwurzelt. Gesellschaftliche Veränderungen waren stets Katalysator für Innovation.

Industriekultur, damals bis heute

Chemnitz, Zwickau und die umliegende Region haben maßgeblich zur industriellen Entwicklung Deutschlands beigetragen, insbesondere in Textil-, Maschinenbau-, Eisenbahn und Automobilindustrie. Der Bergbau im Erzgebirge machte die Region einst zur wirtschaftlichen Hochburg und das traditionelle Kunsthandwerk ist bis heute weltweit bekannt. Seit 2019 zählt die Montanregion Erzgebirge/Krušnohorí zum UNESCO-Welterbe.

Die Industrialisierung brachte Reichtum und Wohlstand sowie eine Blütezeit von Kunst und Kultur. Davon zeugen hochkarätige Museen und eine einzigartige Architektur. Die Region ist geprägt von einer hohen Dichte an Schlössern aus Mittelalter, Renaissance und Barock sowie Theater, Musik und Kunstsammlungen. Außerdem gibt es vielfältige Wander-, Rad- und Wasserrouten.

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Bildnachweis: Ernesto Uhlmsnn, Johannes Richter © DNEWS24

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